Auch wenn der Loreley-Felsen in der Gemarkung von Bornich liegt – zu erreichen ist er nur über die Loreleystadt Sankt Goarshausen. Ein 367m langer Eisenbahntunnel führt von hier aus durch den berühmten Felsen. An der Hafenmole von Sankt Goarshausen sitzt noch heute die Loreley, allerdings in Form einer Bronzestatue. Und anstelle von Sirenen-Gesang erklingen die Töne einer elektronisch gesteuerten Signal-Anlage, mit deren Hilfe die Rheinschiffe an den Klippen vorbei gelotst werden.
Der Name der Stadt Sankt Goarshausen wie auch der linksrheinischen Schwesternstadt Sankt Goar geht zurück auf den aquitanischen Mönch Goar, der sich im 6. Jahrhundert an dieser Stelle niedergelassen hat. Der heilige Goar kam der Sage eigens hierher, um Schiffsbrüchige zu retten und zu pflegen. Und von denen gab es – der Loreley geschuldet – einige.
Sankt Goarshausen ist durch die Loreley-Fähre mit dem linksrheinischen Sankt Goar verbunden. Sankt Goarshausen zieht sich mit seinen drei Ortsteilen Ehrenthal, Wellmich und Heide auf einer Fläche von ca. 7qkm in einem langen schmalen Streifen am Rheinufer entlang und an den Rheinhängen empor. Über Sankt Goarshausen thront Burg Katz, die zusammen mit den beiden mittelalterlichen Stadttürmen das Wahrzeichen der Loreleystadt bildet. Auf einer Anhöhe oberhalb von Wellmich liegt Burg Maus.
Die Gemarkung von Sankt Goarshausen beginnt ein Stück flussaufwärts von der Pulsbachmündung in den Rhein; hier liegt der Ortsteil Ehrental gegenüber der Rheininsel Ehrentaler Werth. Im Stadtteil Ehrental steht die katholische Kapelle St. Sebastian, ein kleiner Saalbau von 1707. Die Kapelle war Bestandteil des früheren Kloster Ehrenthal, das Mönche gründeten, als das Kloster Gronau im Untertaunus aufgegeben wurde.
Im Ortsteil Wellmich weiter südlich mündet der 9km lange Wellmicher Bach in den Rhein. Im Wellmicher Bachtal liegen die Heumarkspforter Mühle, die Nesselrother Mühle und die Scharfeckermühle.
In Wellmich findet man neben einer Denkmalzone mit Fachwerkhäusern in der Bachstraße auch Reste der ehemaligen Ortsbefestigung aus dem 14. Jahrhundert: Wehrmauer, Flankenturm des ehemaligen Dahlheimer Tores, und Mauertore in der Schulstraße sowie am Hang unterhalb der Burg Maus. Denkmalgeschützt ist außerdem das Bahnwärterhaus in der Rheinuferstraße, das um 1860 errichtet wurde. Im Blütenweg in Wellmich ist die katholische Pfarrkirche St. Martin zu besichtigen. Der Saalbau wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet und 1830 um einen Turmhelm erweitert.
Die Altstadt von Sankt Goarshausen, die an der Engstelle zwischen Rhein und Felshang am Fuße der Burg Katz liegt, hat eine Reihe von Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zahlreiche Wohn- und Fachwerkgebäude aus dem 17. bis. 19. Jahrhundert finden sich im Stadtkern südwestlich der Bahngleise, der daher zur Denkmalzone erklärt wurde.
In der Burgstraße liegt das historische Rathaus aus dem Jahre 1532. Auch von der Stadtbefestigung, die um 1360 angelegt wurde, finden sich noch einige Mauerreste sowie Türme: In der Rheinstraße ein fast runder Nordturm aus dem 14. Jahrhundert, in der Burgstraße ein viereckiger Südturm mit Wendeltreppe aus dem 15. Jahrhundert.
Auch rund um den Stadtkern von Sankt Goarshausen sind viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Südlich der Stadt am Fuß des Loreley-Felsens liegt der denkmalgeschützte Alte Loreley-Tunnel, den die Nassauischen Rheintalbahn um 1860 bauen ließ. In der Nähe des Tunnels steht die sogenannte Teufelsvilla, ein Klinkerbau von Ende des 19. Jahrhunderts.
Sehenswert sind auch die denkmalgeschützten Kirchen von Sankt Goarshausen. Die evangelische Kirche in der Bahnhofstraße von Sankt Goarshausen wurde 1863 als Saalbau im Rundbogenstil errichtet. Aus der Zeit der Weimarer Republik stammt die katholische Pfarrkirche St. Johannes samt Pfarrhaus in der Dolkstraße, die von 1923-25 gebaut wurde. Im Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Stadtmühle in der Dolkstraße finden sich außerdem Teile der Umfassungsmauern der alten klassizistischen katholischen Kirche von 1822.
Am südlichen Ende von Sankt Goarshausen mündet der Forstbach in den Rhein. Der 12km lange Zufluss entspringt oberhalb von Niederwallmenach im Blauen Ländchen und fließt bis auf Höhe von Bornich in Westrichtung, bevor er sich dann nach Norden wendet und auf seinem letzten Stück bis zur Mündung das so genannte Schweizer Tal prägt und hier auch einen kleinen Wasserfall bildet.
Der Weinbau hat in der Loreleystadt Sankt Goarshausen eine lange Tradition; als erste Weinlage wurde 1315 der Katzenelnbogener Hetzgenstein dokumentiert. Graf Johann IV. von Katzenelnbogen gilt als erster Rieslingwinzer der Welt. Seit 1395 ist auch von einem Weinberg an der Loreley die Rede. Die Weinberge in den Steilhängen des Mittelrheingrabens waren schon immer besonders schwer zugänglich, daher wurde bei großer Hitze einfach der Zugang verboten.
Ein wichtiger Wirtschaftszweig in Sankt Goarshausen war ab 871 die Salmfischerei. Landwirtschaft konnte auf dem schmalen Rheinuferstreifen kaum betrieben werden; als Handwerksmetropole hatte sich die gegenüberliegende Residenzstadt Sankt Goar bereits einen Namen gemacht. An den Waag oder Woog genannten Fangplätzen nahe beim Loreley-Felsen war der Salmfischfang ertragreich. Die qualitativ hochwertigen Fische wurden bis ins Ausland exportiert. Um 1800 gab es in Sankt Goarshausen noch 44 Salmfischer. Mit der zunehmenden Rheinschiffahrt und der damit verbundenen Wasserverschmutzung starb dieser Berufsstand aus.
Am dritten Samstag im September findet in Sankt Goarshausen der Höhepunkt des Jahres statt: Rhein in Flammen. In der Nacht der Loreley, zum Abschluss der Weinwoche in der Altstadt von Sankt Goarshausen, wird ein spektakuläres Höhenfeuerwerk von den Burgen Katz und Rheinfels sowie von der Mitte des Rheins aus gezündet.
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