Lünen, die größte Stadt im Kreis Unna, liegt im Schnittpunkt von Ruhrgebiet und Münsterland, knappe zwanzig Kilometer nördlich von Dortmund. In der spannenden Melange aus Industriestadt und ländlichen Strukturen lässt es sich erstaunlich gut wandern, wie der Lüner Rundwanderweg beweist, den der Sauerländische Gebirgsverein in den 1980er Jahren angelegt hat und der durch ein L im Kreis markiert ist.
Starten kann man gut in der Innenstadt beim Tobiaspark. Der verdankt seinen Namen einem Soldaten, der hier 1615 als Erster begraben wurde. Denn der Tobiaspark lag einst außerhalb der mittelalterlichen Stadt und wurde als Pestfriedhof angelegt.
Vom Tobiaspark aus überquert man mit der Münsterstraße die Lippe und wandert dann flussaufwärts am Stadtpark entlang zur Einmündung der Seseke in die Lippe, passiert auch die Seseke und leitet nun durch das Naturschutzgebiet Lippeauen von Wethmar bis Lünen.
Wenig später erreicht der Lüner Rundwanderweg die zweite große Wasserstraße in Lünen: den Datteln-Hamm-Kanal. Weiter geht es zur Kampfbahn Schwansbell – dem örtlichen Fußballstadion – und dem benachbarten Schloss Schwansbell.
Schloss Schwansbell entstand in seiner heutigen Form 1872-75, kann jedoch auf eine Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückblicken. In einem Seitenflügel von Schloss Schwansbell, das ansonsten gewerblich genutzt wird, ist das Museum der Stadt Lünen untergebracht.
Der Lüner Rundwanderweg leitet durch den Schlosspark, der im Gegensatz zur kleinen Garten-Insel von Schloss Schwansbell öffentlich zugängig ist. Hier stehen einige ausgefallene Baumarten wie der Trompetenbaum, der Christusdorn oder der Tulpenbaum.
Jetzt wird der Datteln-Hamm-Kanal gequert und der Lüner Rundwanderweg kommt zum Horstmarer Loch, einer bergbaubedingten Senkung, die zu einem natürlichen Amphitheater mit Grasstufen umgewidmet wurde. Dahinter erstreckt sich der 9ha große Horstmarer See.
Der Horstmarer See war der Mittelpunkt der 1996er Landesgartenschau in Lünen – kurz LaGaLü genannt. Um den Horstmarer See entstand damals der 63ha große Seepark Lünen. Der südlich Teil des Horstmarer Sees ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, während das Nordufer als Strandbad dient.
Unterhalb der 85m hohen Preußenhalde führt der Lüner Rundwanderweg zum Preußenhafen, der 1914 zusammen mit dem Datteln-Hamm-Kanal eröffnet wurde. Bekannt ist der Preußenhafen nicht nur bei Freizeit-Kapitänen, sondern auch durch den weithin sichtbaren Verladekran an der Uferpromenade, der wegen der Herstellerfirma auch auf den Namen Mohr-Kran hört.
Der Lüner Rundwanderweg folgt weiter dem Datteln-Hamm-Kanal. Es geht vorbei am Stadthafen Lünen bis hinauf zur Stellenbachstraße, wo der Kanal passiert wird und man in den Lüner Stadtteil Lippolthausen kommt. Man passiert den Mühlenteich, kommt vorbei am ehemaligen Standort von Haus Buddenburg, dessen Grundriss nach der Abtragung durch Ligusterhecken nachgebildet ist, und passiert dann erneut die Lippe.
Jetzt leitet der Lüner Rundwanderweg über den Lippedamm durch das geschützte Gebiet am Fuchsbach und kommt zum St. Marienkrankenhaus. Das hat seinen Namen von der katholische Pfarrkirche St. Marien, die in ihrer aktuellen Form 1894-96 als neugotische Basilika errichtet wurde, aber auf eine jahrhundertelange Tradition als Wallfahrtskirche zurückschauen kann. Davon zeugen u.a. auch eine Eichenholzskulptur und der Taufstein, die um 1260 gefertigt wurden.
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