Müden (Mosel)


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Auf der Sonnenseite des Moseltales liegt direkt malerisch an den Fluss geschmiegt das kleine Winzerdorf Müden. Der Ort, mundartlich Miere genannt, gehört zur Verbandsgemeinde Treis-Karden und ist eine der ältesten Moselsiedlungen keltischen Ursprungs. Müden wurde bereits 585 erstmals urkundlich erwähnt.

Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus mit ihrem rheinischen Rhombendach ist das Wahrzeichen von Müden. Ursprung des Turmes war vermutlich ein römischer Wachturm, das legen die Schießscharten in dem meterdicken Mauerwerk nahe. Ein Teil des Kirchbaus wird in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert. Im Inneren finden sich zahlreiche Relikte vergangener Zeiten.

Das Weindorf Müden verzaubert durch seinen historischen Kern mit den vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus mittelalterlicher Zeit. Sie sind teilweise mit hübschen Schnitzereien verziert. Das Görreshaus in der Hauptstraße aus dem Jahr 1722 ist zudem noch eine Besonderheit. Hier wohnten die Großeltern des Gymnasiallehrers, Schriftstellers und Publizisten Joseph Görres (1776-1848), der Anhänger der Französischen Revolution und begeistert von der demokratischen Bewegung war.

Der benachbarte Bruchsteinbau mit Fachwerkgiebel hat auch Berühmtheit erlangt. Es ist das Stammhaus des Physiologen, Meeresbiologen und vergleichenden Anatoms Johannes Peter Müller (1801-58). Müller war ein Schüler von Görres. Seine Arbeit zur Physiologie des Fötus wurde preisgekrönt. Müller gilt als einer der Naturphilosophen des 19. Jahrhunderts und die Stadt Koblenz hat ihm auf dem Jesuitenplatz ein Denkmal gesetzt.

Historisch bedeutsam sind in Müden auch die Halfenhäuser an der Moselstraße. Hier rasteten einst die Halfer (Schiffer). Mit ihren Pferden überquerten sie die Müdener Furt. Heute rasten Gäste im Hotel Sewenig, das auf das Baujahr 1665 zurückgeht und Wanderer, die auf Schusters Rappen daher kommen und in der Halferschänke aus dem Jahr 1564 Erfrischung tanken.

Weitere sehenswerte Fachwerkhäuser aus diesen Zeiten sind an der Spilles-Kreuzung zu sehen. Niedlich hübsch ist die Lohmühle in der Bachstraße. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und über rund 200 Jahre wurde hier Leder mittels Eichenrinde gegerbt.

Nicht Eichen sondern Buchsbäume gaben dem 2005 eröffneten Buchsbaumwanderweg (6km) seine Bestimmung. Hier an der Mosel befindet sich das nördlichste größte zusammenhängende Gebiet von wilden Buchsbaumbeständen in Europa. Teilweise sind sie mehrere Meter hoch. Eigentlich zuhause sind die Buchsbäume im Mittelmeerraum. Der Buchsbaumwanderweg misst knappe fünf Kilometer und verbindet Müden mit Karden. Zudem findet sich in Müden ein Wein- und Naturlehrpfad.

Wer von Wasserkraft begeistert ist, erfreut sich an der Moselstaustufe Müden und dem Betrachten der Schleusen, wo sich gewaltig die Wassermassen über die Wehre stürzen oder sich die Tore öffnen um kleine wie große Schiffe passieren zu lassen.


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