An einer der wunderschönen Moselschleifen liegt der Ort Mehring, zweigeteilt und verbunden durch eine Moselbrücke. Links der Mosel, haben sich die Menschen traditionell dem Weinbau verschrieben, während man rechts der Mosel, im so genannten Kühstantinopel, der Land- und Viehwirtschaft nachging. In diesem Bereich liegt auch der alte Bahnhof. Der dreiflügelige Zierfachwerkbau von 1903 schaut aus, als habe ihn ein Eisenbahnmodellbauer liebevoll entworfen.
Das Wein- und Heimatmuseum liegt zentral in der Bachstraße und beherbergt zudem das Gemeindehaus und die Tourist-Information. Gebaut wurde das stattliche Gebäude um 1750 als Hofanwesen und genutzt wurde es als Pfarrhaus und Schule. Das spätbarocke Hofgut war wohl einst adelig und trägt zur Ortsbildprägung bei.
Natürlich ist auch die katholische Pfarrkirche St. Medardus ein optischer Anziehungspunkt. Der klassizistische Saalbau, repräsentativ an der Mosel gelegen, wurde 1834 errichtet, wobei zwei Stockwerke des Turms aus dem Vorgängerbau von 1723 tragende Rollen spielen. Sehr hübsch ist auch der Hochalter mit Rokokoformen und die Ausmalungen der Kirche sowie der mit Putten gezierte Tabernakelaltar. Medardus war im 6. Jahrhundert Bischof in einer nordfranzösischen Grafschaft, missionierte Flandern und war für seine Mildtätigkeit bekannt. Er ist unter anderem Schutzpatron der Bauern und Winzer.
Ein weiterer Bau, der in den Mehringer Himmel ragt, ist der heute dreigeschossige Fährturm mit quadratischem Grundriss. Er wurde wahrscheinlich, wie der Schweicher Fährturm, von Kurfürst Clemens Wenzeslaus errichtet und geht auf das Jahr 1783 zurück.
Am nördlichen Rand von Mehring liegt der Römische Qanat. Er diente im 2. Jahrhundert der Wasserversorgung einer römischen Villa und wird noch heute zur Speisung öffentlicher Brunnen genutzt. Der Mehringer Qanat wurde auf einer Länge von 106,50 Metern freigelegt, Zehn Zugangsschächte aus römischer Zeit sind bisher bekannt, etwa ein Drittel des Qanats ist noch unerforscht.
Einen guten Blick auf Mehringen hat man auch vom Huxlay-Plateau ungefähr auf halbem Weg zwischen Mehring und Pölich. Hier gibt es nicht nur eine schöne Aussicht auf das Moseltal, sondern vielfältige Freizeitangebote und die Huxlay-Hütte.
Auf dem Huxlay-Plateau wurde die gelenkschonende Finnenbahn Mehring-Pölich angelegt. Sie misst 1100m, stammt von der Idee her ursprünglich aus Skandinavien und begeistert Fußläufer durch ihren weichen Bodenbelag. Der besteht aus bis zu 15cm aufgeschütteten Hackschnitzeln, die auf dem Plateau über sandigem Kiesboden verteilt sind und für besondere Geherlebnisse sorgen.
Die Mehringer Schweiz ist ein Eldorado für Wanderer, ob diesseits oder jenseits der Mosel. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Landwehrkreuz aus dem 19. Jahrhundert an der höchsten Erhebung der Moselberge. Es findet sich im Schatten eines Baumes an der nordwestlichen Gemarkungsgrenze zu Longen und liegt am Moselhöhenweg.
Longen ist der kleinste Ort an der Römischen Weinstraße, in dessen Gemarkung sich der Longener Berg (418m) erhebt. Wenn man schon mal da ist, kann man gleich eine der ältesten Kapellen im gotischen Baustil im Bistum Trier ansehen, die Kapelle zum heiligen Eligius.
Zu Mehring gehört das Örtchen Lörsch, das in Richtung Longen liegt, mit der Kirche St. Nikolaus und den ausgedehnten Spuren römischer Besiedelung. Die Siedlung soll größer gewesen sein als Lörsch selbst und sie erstreckte sich rund 600m entlang des Moselufers. Von einem Grabdenkmal wurden Quader in einer Weinbergsmauer verbaut, die heute noch zu sehen sind.
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