Mucher Heufresser werden die Bewohner der Stadt Much im Volksmund genannt. Der Name geht zurück auf eine Erzählung: Einst neckten Bürgermeister und Dorf-Arzt von Much ihren Pastor, dass er zwar großen Einfluss auf seine Gemeinde habe, die Gläubigen aber nicht ans Heufressen bringe. Hochwürden ließ sich nicht foppen und schlug eine Wette vor. Am kommenden Sonntag zeigte er nach der Predigt der Gemeinde ein Bündel Heu und behauptete, dass dies heilkräftige Kräuter aus Jerusalem seien. Wer davon esse, würde nicht krank und auch der Teufel würde ihn in Ruhe lassen. Innerhalb weniger Minuten hatte er seine Wette gewonnen.
Man merkt, die Mucher sind gläubig. Und davon zeugt auch das wichtigste und dominierende Bauwerk in Much, die katholische Pfarrkirche St. Martinus im historischen Ortskern. Die St. Martinus Kirche entstand an Stelle einer Vorgängerkirche, die bereits 1131 in einer päpstlichen Urkunde erwähnt wurde. Noch im 12. Jahrhundert wurde dann der Bau der neuen Kirche begonnen, die man als dreischiffige Basilika im romanischen Stil errichtete. Aus dieser Zeit sind heute noch Turm und Langhaus erhalten. Im 15. und im 18. Jahrhundert entstanden verschiedene An- und Umbauten im spätgotischen, neugotischen und barocken Stil. 1952-64 wurde die Martinuskirche grundlegend renoviert. Damals erhielt der Bruchsteinbau seinen heutigen rotfarbigen Putz.
Die Pfarrkirche St. Martinus beherbergt die Schädelreliquie des heiligen Theodor. Sehenswert sind auch der alte romanische Taufstein und eine Glocke aus dem 13. Jahrhundert, ein gotisches Sakramentshäuschen und das Holzkreuz von ca. 1270. Neben der Kirche steht ein alter Ölbergaltar, der bei Renovierungsarbeiten aus dem Kircheninneren entfernt wurde.
Eine interessante Tradition wird von der Martinusgemeinde seit 1774 begangen. Damals fuhren Landwirte aus Much ins 130km entfernte Werl bei Arnsberg im Sauerland, um Salz gegen die grassierende Viehseuche zu holen. Wenn alles gelänge, so gelobten sie, würden sie jährlich wiederkommen und beten. Tja, uns das machen die Mucher noch heute, sie wallfahren nach Werl. Jeweils am ersten Juliwochenende sind über hundert Teilnehmer auf dem strammen Marsch, auf dem nur zweimal genächtigt wird.
Das St. Josefshaus in Much ist ein ehemaliges Cellitinnen-Kloster, das 1889 mit Hilfe von Erbschaften und Spenden errichtet wurde. Das von den Mucher Bürgern „Klösterchen“ genannte St. Josefshaus diente als Krankenhaus, Altenheim und Entbindungsstation und wurde zeitweise von der Caritas, dem Malteser-Hilfswerk und dem Samariter-Bund genutzt.
Westlich vom Mucher Zentrum im Hohrbachtal liegt der Mucher Ortsteil Hohr. Hier befindet sich eine von vielen Kapellen innerhalb der Gemarkung, die Kapelle Maria in der Not. Eine Tafel an der Türe informiert über das Baujahr 1665 und den Zweck der Kapelle: Sie wurde zu Ehren des Pest-Heiligen Rochus erbaut.
Im Zweiten Weltkrieg gab es in Much ein Internierungs-Sammellager für Juden aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Ab 1942 wurden sie von hier aus in verschiedene Konzentrationslager wie das KZ Theresienstadt deportiert. Ein Denkmal an der Brückenstraße erinnert an das Deportationslager Much.
Much ist gut an das 110km lange Wanderwegenetz der Region angeschlossen. Ein lohnender Abstecher für den Wanderer ist der Skulpturenweg durch den historischen Ortskern der Stadt. Neun verschiedene Skulpturen zeitgenössischer Künstler wurden vom Rathaus bis zum Kirchplatz entlang der Sehenswürdigkeiten des Ortes aufgestellt; dabei hat jede Skulptur einen thematischen Bezug zu ihrem Standort.
Besonders lohnt sich ein Besuch der Stadt während der Mucher Heufresser-Tage, die seit 2006 jeden Sommer im Ortszentrum stattfinden. Zu den Heufresser-Wettkämpfen, bei denen verschiedene Dorfgemeinschaften antreten, gehört auch ein Heuwagenrennen. Der Mucher Weihnachtsmarkt, der jährlich am ersten Adventswochenende auf dem Kirchenplatz stattfindet, zählt zu den schönsten Weihnachtsmärkten im Bergischen Land.
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