Nideggen an der Rur blickt auf eine lange und unruhige Geschichte zurück. Im Mittelalter gegründet, lag die Stadt im Zankgebiet zwischen Jülich und Köln und im Erbfolgekrieg wurde sie, wie andere Städte im Rheinland ebenfalls, von Kampf und Zerstörung heimgesucht. Ein Erdbeben und die bekannten letzten Kriege taten ihr Übriges.
Dennoch konnte sich Nideggen als Burgenstädtchen mit restaurierter Stadtbefestigung und den imposanten Burgtoren, der Burg mit dem Museum sowie der romanischen Burgkirche St. Johann Baptist aus Rotsandstein als schmuckes Städtchen attraktiv gestalten und hat eines der Nationalparktore zu bieten, weshalb der inoffizielle Untertitel „Tor zur Eifel“ durchaus passend erscheint.
Das Nationalparktor Nideggen (Im Effels 9) steht unter dem Motto „Schatzkammer Natur“. Der Erfindungsreichtum der Natur steht hier im Mittelpunkt der Betrachtung und was Menschen von den Tieren lernen können. Man schaut sich das Verhalten der Tiere an, wie Schwarmbildung, Insektenflug oder Spinnennetze. Es geht um den effizienten tierischen Ressourceneinsatz und die kleinen Wunder.
Wer einen formidablen Blick über Nideggen genießen will, kann die Jugendherberge (ebenfalls in der Straße Im Effels) aufsuchen. Hier wurde auf dem Flachdach des 2010 errichteten Baus der Eifel-Blick Jugendherberge eingerichtet. Über eine Außentreppe kann man jederzeit hinaufsteigen und die Sicht auf Nideggen, die Burg Nideggen und die Landschaft drum herum genießen.
Die Landschaft drum herum ist ein gutes Stichwort, denn bei Nideggen liegt das 294ha große Naturschutzgebiet Buntsandsteinfelsen im Rurtal von Untermaubach bis Abenden. Hier finden sich viele markante Felsen mit Namen wie Hindenburgtor, Christinenley, Hirtzley, Wetterfahnenturm und Riesentor.
Nur noch an einigen dieser Buntsandsteinfelsen ist heute noch das Klettern erlaubt. Der Klettergarten Nordeifel umfasst die Hirtzley, die vier Hinkelstein (jeweils nördlich der Landstraße L 11), den Felsen Zwei Brüder (in der Nähe der Burg Nideggen) und das Klettergebiet Effels südlich der Landstraße.
Im Effels bzw. an der Effelsley gibt es einen schönen Aussichtspunkt, den Eifel-Blick Effelsdach. Die Felsengruppe an der Effelsley erstreckt sich etwa über einen Kilometer Länge und besteht aus zahlreichen, dicht aneinandergereihten Felsen. Im nördlichen Bereich liegen mehrere kleinere Felsen versteckt im Wald, südlich davon erheben sich mächtige Felstürme und -wände. Es bietet sich ein schöner Blick ins Rurtal und zu den nördlichen Ausläufern des Nationalparks Eifel.
Zurück in Nideggen fällt ein Hauptaugenmerk neben der Burg Nideggen auf die romanische Burgkirche. Die Kirche wirkt massig und gleichzeitig gut proportioniert. Sie ist heute die Pfarrkirche St. Johann Baptist. Ihre Erbauungszeit deckt sich etwa mit der der Burg gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Von außen ist der Kirche ihre architektonische und künstlerische Schönheit nicht anzusehen. Im Inneren überrascht die Gestaltung mit schlanken Doppelsäulen, den schmuck ausgearbeiteten Kapitellen, dem Triumphbogen und vor allem den farbenprächtigen Ausmalungen.
Die romanischen Fresken aus der Zeit um 1250 sind immer noch prächtig und von starkem Ausdruck. Der Kunstkenner entdeckt darin den Übergang der romanischen zur gotischen Malerei. Weitere Aufmerksamkeit ziehen die zahlreichen mittelalterlichen und barocken Figuren auf sich, beispielsweise die Madonna mit Kind aus dem Jahr 1313.
Unterhalb der Burg Nideggen am Rande der Altstadt liegt das Christinenstift, eine heutige Seniorenresidenz. Es befindet sich in einer Klosteranlage aus dem Jahr 1764, einem damaligen Franziskaner Minoriten Kloster. Von der einstigen Klosteranlage sind nur Teile erhalten. Im Klostergarten sind Reste einer kleinen Kapelle, schätzungsweise aus dem 14. Jahrhundert.
Verlässt man Nideggen nach Norden über die Kreisstraße K 32, kommt man in den Nidegger Stadtteil Rath. Rath liegt an einem Berghang, der Mausauel, was einen schönen Blick über die Kölner Bucht ins das Siebengebirge ermöglicht. In Richtung Rurtal und Hohes Venn blickt man von der anderen Hangseite der Mausauel oberhalb des Staubeckens Obermaubach. Hier bietet der Eifel-Blick Kuhkopf freie Sicht Richtung Hürtgenwald und Hohes Venn.
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