Wo die 8km lange Glinde in die Diemel mündet, liegt am Fuß von Bomberg (407m), Heidenberg (380m) und Haart (436m) der bei weitem einwohnerstärkste Marsberger Ortsteil: Niedermarsberg. Der Ort ist gewissermaßen der Ursprung der heutigen Stadt Marsberg.
Als Niedermarsberg entstand, hieß es noch Horhusen und war durch seine Lage begünstigt. Denn hier im Diemeltal kreuzten sich zwei wichtige Handelsrouten. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts versprach die erhöhte Lage auf dem Berg dann mehr Sicherheit. Noch früher hatte auf eben diesem Berg die Eresburg gestanden, heute liegt dort Obermarsberg. Die Horhusener zogen größtenteils in die befestigte Stadt auf dem Berg um.
Die Sicherheit war allerdings doch nicht so groß, wie man sich das gewünscht hatte, und Obermarsberg wurde während des Dreißigjährigen Krieges fast vollständig zerstört. Viele Einwohner zogen daraufhin wieder um ins Tal, und aus Niedermarsberg wurde das wirtschaftliche Zentrum der Stadt Marsberg.
Die Propsteikirche St. Magnus gehört zu den Sehenswürdigkeiten von Niedermarsberg. Schon 1040 gab es an gleicher Stelle eine erste Magnuskirche, ein romanischer Bau, der im 18. Jahrhundert so verfallen war, dass ein Neubau nötig wurde. St. Pankratius in Warstein war das architektonische Vorbild für die neugotische, dreischiffige St. Magnus Kirche in Niedermarsberg, die 1856 geweiht werden konnte. Einige Stücke sind aus der Vorgängerkirche erhalten geblieben, darunter das Antependium, das den Kirchenpatron St. Magnus zeigt. Der Kruzifixus und die Figur der heiligen Anna sind wohl auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zu datieren.
Nur wenig jünger als die neu erbaute Magnuskirche ist die evangelische Emmauskirche. Sie entstand im Jahr 1862, also gerade einmal sechs Jahre nach St. Magnus. Während die Geschichte der katholischen Kirche allerdings rund 800 Jahre zurück reicht, stammt der Wunsch nach einer evangelischen Kirche erst aus dem Jahr 1843. Die Kirche ist im neuromanischen Stil erbaut. Zu den bemerkenswertesten Details gehören die farbigen Fenster im Chorraum, deren Gestaltung eher gotischen Vorbildern folgt.
Bevor es in Niedermarsberg eine eigene evangelische Gemeinde gab, kümmerte sich der Pfarrer der "Provinzial-Irrenanstalt" um die evangelischen Christen in Niedermarsberg. Die Institution heißt heute LWL-Klinik Marsberg, residiert aber nach wie vor in einem wunderschönen Gebäude aus dem späten 18. Jahrhundert. 1744 war das letzte Kloster in Westfalen gegründet worden, das Kapuzinerkloster Marsberg. Von 1750-85 dauerte die Bauphase, die Klosterkirche entstand 1753-55. Besonders groß war das Kloster nie, zu seinen besten Zeiten lebte ein gutes Dutzend Brüder darin. Schon 1812 wurde das Kloster säkularisiert, kurz darauf die damalige Irrenanstalt in dem Gebäudekomplex untergebracht.
Insbesondere das Hauptgebäude des ehemaligen Klosters ist ein sehr schönes Beispiel für den späten preußischen Klassizismus. Kurze Zeit später entstand als Erweiterung der Anstalt zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen das St. Johannes Stift, das die katholischen Vinzentinerinnen leiteten. Das vielachsige Hauptgebäude mit den charakteristischen Staffelgiebeln wurde 1881 erbaut.
Etwa zur gleichen Zeit entstand auf dem Bilstein (387m) der nach ihm benannte Aussichtsturm. Der 1892 nach zwölf Jahren Bauzeit vollendete Bilstein-Turm sieht aus, als hätte man ihn sich von einer rheinischen Höhenburg ausgeborgt: von einem Fundament aus Bruchstein ragt ein runder Turm 26m in die Höhe, oben bekränzt von richtigen Zinnen. Und weil man es gleich richtig romantisch haben wollte, baute man gleich noch eine falsche Burgruine mit dazu.
Mitten durch die Niedermarsberger Innenstadt verläuft der Marsberger Skulpturen-Spaziergang. Er besucht 13 Objekte, die während dreier Bildhauersymposien 2001 und 2002 entstanden waren. Holz, Stein und Metall sind die Materialien, aus denen Kunstwerke wie der „Geschichtsbrunnen“ am Kirchplatz, die „Waschfrau an den Bleichen“ oder der „Große Regen“ bestehen.
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