Rund hundert Einwohner und gleich drei Schlösser: kein schlechter Schnitt. Niedersgegen im Gaybachtal entstand in Folge der Gründung eines Gutshofs im 15. Jahrhundert. Aus dem Gut entstanden Herrenhäuser und davon gleich drei an der Zahl, wobei nur eines tatsächlich auf den Namen Schloss hört.
Schloss Bouvier entstand 1847 als Gutsschloss im Stil des Klassizismus. Es liegt in einer Parkanlage mit altem Baumbestand und dient seit 1958 dem Hansagymnasium Köln als Schullandheim. Der Baukörper ist würfelförmig mit einem fast flachen Walmdach. Im Inneren trotzt die teilweise originale Ausstattung den urlaubenden Schulkindern.
Ältere Spuren weist das Schlossgut Petry auf. Es fußt auf einer mittelalterlichen Burganlage aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1823 von dem Unternehmer Richard ebenfalls im Stil des Klassizismus verändert und ausgebaut. Das Schlossgut Petry ist eine siebenachsige Dreiflügelanlage und orientiert sich optisch stark an Schloss Weilerbach in Bollendorf.
Eine sehenswerte Besonderheit ist im Erdgeschoss eine Bildtapete des damaligen populären Romans Paul et Virgine von Jacques Henri Bernadin de Saint Pierre (1737-1814). Der kleine Roman erzählt die Liebesgeschichte einer nicht ständischen Kinderfreundschaft, aus der Liebe erwächst, in der verklärten Idylle der Insel Mauritius. Paul et Virgine sind beides Halbwaisen, wobei das Mädel eine adelige Großtante hat, die es nicht sehen will, dass sich Virgine an Paul bindet. Die beiden werden getrennt und das Drama nimmt seinen Lauf. In szenischen Bildern schmückt die Geschichte den Raum rundum.
Seit 1913 bewirtschaftet die Familie Petry das Schlossgut, hält Schweine und Kühe, betreibt Ackerbau und Landwirtschaft sowie einen Hofladen. Gleich nebenan ist die katholische St. Dionysius Kirche, als dreigeschossiger kleiner Saalbau mit einem Dachreiter. Als Kapelle wurde sie 1734 an den mittelalterlichen Wohnturm des Schlossguts Petry angebaut. Gegen Ende der 1960er Jahre wurde das tonnengewölbte Untergeschoss mit der Kapelle verbunden.
Das dritte Schloss im Bunde ist das Hofgut Mertz, das Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und seit 1913 im Besitz der Familie Mertz ist. Heute kann man im stattlichen Herrenhaus Urlaub auf dem Bauernhof verbringen.
Etwas außerhalb, östlich von Niedersgegen steht gleich noch ein viertes Schloss: Schloss Kewenig. Es gehört zu den ältesten Gutshäusern der Südeifel war als Wasserburg ursprünglich von Gräben umgeben. Schloss Kewenig steht im Kern auf quadratischem Grundriss, flankiert von Ecktürmen. Schloss Kewenig ist in Privatbesitz und kann nur von außen in Augenschein genommen werden – etwa bei einer Wanderung auf dem Matthiasweg.
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