Nordhusen, heißt es mundartlich von Nordhausen, am Harz und an der Zorge gelegen. Wir erkunden die historische Altstadt mit der Blasiikirche und dem Dom Zum Heiligen Kreuz, könnten in einigen Museum Station machen, wandern entlang der fast 40km langen Zorge, treffen auf Seen, umrunden den Segelflugplatz und kommen über den Petersberg, sehen dort eines der Wahrzeichen von Nordhausen, den 62m hohen Petriturm.
Wahrzeichen hat Nordhausen noch mehr: den Nordhäuser Dom und den Roland, als Vertreter für Freiheit, Macht und Gerichtsbarkeit. Ein Roland steht am Rathaus. Und dann ist in mancher Munde der Nordhäuser Doppelkorn aus einer Traditionsbrennerei von 1857.
Start ist östlich vom Petersberg auf einem Parkplatz, den man von der Straße „Vor dem Vogel“ aus erreicht. Man kann aber auch per Straßenbahn herkommen, die an die Harzquerbahn angeschlossen ist. Wir stürzen uns gleich in die Geschichte von Nordhausen, die mit Ritter Roland verbunden ist, der für die Reichsfreiheit von 1220 bis 1802 steht. Dahinter am Markt ist das Rathaus im Stil der Renaissance (1610), einst mit Gefängnis.
Die Altstadt von Nordhausen zeigt auch schmuckes Fachwerk. Auffällig ist das Pfarrhaus St. Blasii aus dem Jahr 1713, dessen Gefache mit Ziegeln teils kunstvoll ausgemauert sind. Die evangelische Sankt Blasii Kirche gegenüber stammt aus dem Jahr 1489. Der Südturm neigt sich ein wenig, gegenüber dem fester stehenden Nachbarn. Einer der achteckigen Türme ist kürzer als der andere, ihn traf der Blitz.
Auf zum Nordhäuser Dom „Zum Heiligen Kreuz“. Die Gründung geht auf ein Frauenstift und das Jahr 961 zurück. Es haben sich Bauteile aus der Zeit der Romanik erhalten, Reste des Kreuzgangs oder die Krypta (1130). 1220 wurde aus dem Frauen- ein Chorherrenstift.
Der Stadtspaziergang führt uns zur Wassertreppe, in den Neuen Weg, über den Königshofwall und den Primariusgraben, die Neue Lesserstiege, über die Rautenstraße, durch die auch die Straßenbahn zockelt, am südlichen Rand des Petersbergs entlang zur Frauenbergkirche an der Martinstreppe.
Die Kirche St. Maria auf dem Berg ist die dritte Kirche im Bunde der historischen Sakralbauten von Nordhausen und wurde 1200 erstmalig erwähnt. Sie gehört zum Zisterzienser-Nonnenkloster. Offene Anbauten aus Stahlstreben zeigen, was über die Jahrhunderte verloren gegangen ist. Erhalten von der dreischiffigen kreuzförmigen Pfeilerbasilika haben sich Querhaus und Chor.
Wir wandern an die Zorge und begleiten ein Stück ihre Aue, streifen den Tauchersee und die Bielener Kiesgewässer am Bielener See, der zum Baden genutzt wird. Benachbart ist ein Kieswerk und ein weiterer See, der Möwensee, an dessen Ufer wir längs wandern, bis wir bei der Zorge, nahe der Zorgebrücke (über die A38), den Bach queren, auf den zufließenden Leimbach stoßen, den Weg nach Bielen einschlagen, durch Flur und Wohnbebauung, mit der Kirche St. Martin und Johannes aus dem 13. Jahrhundert aus Bruchstein.
Nach rund 10km Wanderung sind wir am Aue-Blick obenauf und umrunden den Segelflugplatz Nordhausen. Der Rückweg führt entlang der Straßen: Alte Leipziger Straße, Charleville-Mézièrs-Straße, an einem Friedhof vorbei, Weinberg, Taschenberg, Morgenröte, mit Berufsschule und Amtsgericht.
Auf dem Petersberg mit Schulen und Freizeitangeboten steht der Petriturm als Überbleibsel der Petri-Kirche (14. Jahrhundert). 1945 regnete es Bomben, die Kirche wurde bis auf einen Turmrest zerstört. Man restaurierte den Turm und nutzt ihn heute zur Aussicht auf Nordhausen. Im Zuge der Landesgartenschau wurden die Grünanlagen am Petersberg aufgehübscht, mit den Resten der Stadtmauer und dem Judenturm aus dem 15. Jahrhundert.
Bildnachweis: Von Vincent Eisfeld / nordhausen-wiki.de [CC-BY-SA-4.0] via Wikimedia Commons
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