Obersdorf liegt direkt an der Bundesstraße B 54 von Wilnsdorf nach Siegen und wird von den Einheimischen zumeist nur Rödgen genannt. Anders als die meisten anderen Ortschaften liegt Obersdorf-Rödgen nicht komplett im Tal, sondern teilweise auch oben auf dem Hügelkamm, der sich vom Astenberg (415m) im Südosten zum Kneling (440m) im Nordwesten in Richtung Siegen zieht. Ein großer Teil von Obersdorf schmiegt sich aber auch südwestlich in das Tal zwischen Homberg (451m) und Dillberg (406m).
Bemerkenswert ist die Simultankirche St. Johannes Baptist in Rödgen. Ihre erste urkundliche Datierung findet sich im Jahr 1328. Damals hatte sie allerdings noch nicht die ungewöhnliche Form. Als sie im 18. Jahrhundert zu baufällig für die Erhaltung geworden war, brach man sie ab und errichtete sie neu - zunächst als gewöhnliche, einschiffige Kirche. Sie wurde erst von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt, doch es gab immer wieder Spannungen zwischen der katholischen und der evangelischen Gemeinde.
Schließlich bauten sich 1788 die Katholiken ihre eigene Kirche. Aber nicht etwa, wie sonst oft geschehen, an einem anderen Standort. Sondern einfach gegenüber dem evangelischen Kirchenschiff auf der westlichen Seite des Turms. Den Kirchturm mit den drei Glocken teilen sich die beiden Seiten also - für viele ein sichtbares Symbol für Vernunft und Kompromissbereitschaft.
Nur wenige Schritte von der Kirche entfernt befindet sich das Ausstellungs- und Kulturgelände Waldpark Rödgen. Auf einer Fläche von 5.500qm sollen hier Natur, Kunst und Mensch zusammentreffen, weshalb sich der Förderverein NaKuMe nennt. Im 150jährigen Eichenmischwald finden sich Skulpturen aus Metall und Holz und eine Sammlung von über 500 einheimischen Pflanzen, darunter sechzig Gehölze. In unregelmäßigen Abständen finden im Waldpark Rödgen diverse Veranstaltungen statt, von der pflanzenkundlichen Führung bis hin zum Bastel-Workshop.
Einen etwas weiteren Spaziergang erfordert ein Besuch des Schmelzofens aus der La-Tène-Zeit. Auf der südlichen Flanke des Hombergs (451m) ist geschützt hinter Glas ein solcher eisenzeitlicher Windofen zu sehen, zusammen mit einem Windkanal aus Lehm und einem schachtförmigen Schmiedeofen. Bis ins 15. Jahrhundert wurden derartige Windöfen zur Verhüttung des aus den Bergen gehauenen Eisenerzes benutzt. Der Windofen erinnert an die 2500jährige Bergbaugeschichte in Siegerland-Wittgenstein.
Rund um Obersdorf-Rödgen laden zahlreiche Rundwanderwege zu mehr oder weniger langen Touren ein, und auch ein „Großer“ macht hier Station: Der Schlösserweg X 19 des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) führt auf dem Rödgener Kamm entlang, bevor er sich nach Nordwesten hin in Richtung Siegen wendet.
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