Wer als Berliner raus in Grüne will, hat viele Möglichkeiten in der Stadt und im ländlich geprägten Speckgürtel. Aber man kann auch einfach in die Nachbarstadt Potsdam fahren. Das haben wir getan und sind in Babelsberg gelandet, dem größten Stadtteil von Potsdam.
Wir parken am (kostenpflichtigen Parkplatz) an der Lankestraße und spazieren hinab an den Teltowkanal, der hier in die Glienicker Lake fließt. Die Parkbrücke bietet die Möglichkeit, trockenen Fußes überzusetzen und im Wartmann-Café und Biergarten einen Snack, ein Getränk oder ein hausgemachtes Eis zu schnabulieren.
Wir folgen dann dem Uferweg zum Dampfmaschinenhaus, das 1843-45 errichtet wurde und u.a. für die Wasserversorgung des Parks Babelsberg diente. Der Park Babelsberg gehört seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Den rund 125ha großen Park Babelsberg gestaltete zuerst der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné, anschließend Fürst Hermann von Pückler-Muskau – beide im Auftrag des Prinzen und späteren Kaisers Wilhelm I.
Wir begleiten die Glienicker Lake, kommen zur Babelsberger Enge und an die Lenné-Bucht am Tiefen See. Hier biegen wir nach links zur Rosentreppe ab und gehen zum Kleinen Schloss. Ursprünglich 1833 erbaute, wurde das Kleine Schloss Babelsberg 1841-42 im Stil der englischen Tudor-Gotik umgebaut. Linkerhand steht der Marstall, der zur Unterbringung der Pferde und Kutschen diente.
Das nächste Ziel, das wir ansteuern, ist die Gerichtslaube auf der Lennéhöhe. Die Gerichtslaube ist der Nachbau (allerdings mit Originalteilen) der mittelalterlichen Gerichtslaube aus Berlin. Sie musste 1860 dem Neubau des Roten Rathausesa weichen. In dem kubischen Gebäude aus rotem Backstein wurde hinter den gotischen Fensteröffnungen im Obergeschoss ein Teezimmer eingerichtet.
Wir spazieren weiter zum Flatowturm. Der wurde 1853-56 anstelle eine Windmühle erbaut, die hier zuvor stand und abbrannte. Der Flatowturm ist 46m hoch und dient als Aussichtsturm. Von der oberen umlaufenden Plattform bietet sich ein einmaliger Panoramablick über Potsdam und über den Park Babelsberg.
Wenig später erreichen wir das Strandbad Babelsberg und die Anlage des Potsdamer Seesportclubs. Hier halten wir uns links und spazieren zum Kindermannsee. Er stellt heute ein naturnahes Biotop mit Röhrichtzone dar.
Vorbei an einer Liegewiese spazieren wir nun in die mit Bäumen bestandenen Teil des Park Babelsberg. Wir passieren die Siegessäule auf der Friedrich-Wilhelm-Höhe, kommen am Schwarzen Meer vorbei, das wie der Kindermannsee der Bewässerung der Parkanlagen diente.
Jetzt stehen wir vor Schloss Babelsberg, das ab 1833 für den späteren Kaiser Wilhelm I. als Sommersitz errichtet wurde. Hier berief er 1862 Bismarck zum Reichskanzler und Außenminister. Vom Schloss Babelsberg aus gehen wir schließlich wieder zurück zum Parkplatz.
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