Nach der Varusschlacht im Jahre 9 n.Chr. im Teutoburger Wald und der Niederlage, die Arminius, der Cherusker, den römischen Truppen zufügte, zogen sich die Besatzer nach Westen bis hinter den Rhein und nach Süden bis hinter die Donau zurück. Gut hundert Jahre später erfolgte dann der zweite Versuch, die Grenzen des Römischen Reichs auszuweiten. Man begann von Rheinbrohl am Rhein bis nach Neustadt an der Donau über 550km eine neue Grenze zu ziehen, den Limes.
Hier in Rheinbrohl war der Caput Limitis, der Kopf des Grenzwalls, der als Obergermanisch-Raetischer Limes (ORL) seit 2005 als UNESCO Weltkulturerbe geschützt ist und nach der Chinesischen Mauer das zweitgrößte Bodendenkmal der Welt ist. Der Grenzwall begann auf der gegenüberliegenden Seite der Mündung des Vinxtbaches in den Rhein zwischen Bad Hönningen und Rheinbrohl. Rund 900 Wachtürme und 100 Militärlager – so genannte Kastelle – schützten den Grenzverlauf zwischen Rhein und Donau, bis Ende des 3. Jahrhunderts die Franken die Römer nach und nach zurückdrängten.
Am Startpunkt des Limes wurde 1974 auf private Initiative der Wachturm 1 aus Steinen eines anderen Limes-Wachturms erbaut. Er liegt zwischen dem eigentlichen Standort des ersten Wachturms und dem Kleinkastell Rheinbrohl. Der Limes verlässt von hier aus den Rhein zunächst in östliche Richtung, um nach gut vier Kilometern Luftlinie, etwa im Bereich des heutigen Jagdhauses Wilhelmsruh nach Südosten hin einzuschwenken und das Kleinkastell Am Forsthofweg zu erreichen.
Nach dem Rückzug der Römer gehörte Rheinbrohl zum mittelalterlichen Austrasien, dem Westteil des fränkischen Reichs. Pippin der Ältere schenkte im siebten Jahrhundert Liegenschaften in der Gemarkung Rheinbrohl dem belgischen Kloster Nivelle, in dem seine Tochter – die heilige Gertrud – lebte. In diesem Zusammenhang wurde auch der Gertrudenhof errichtet, der heute das älteste Gebäude in Rheinbrohl ist und als Rathaus dient. Direkt am Gertrudenhof steht die kleine Gertrudenkapelle mit Bausubstanz aus dem 13. Jahrhundert und einer Glocke von 1696.
Die Hauptkirche Rheinbrohls ist die Pfarrkirche St. Suitbertus, die 1852-56 vom Kölner Diözesenbaumeister Vincenz Statz erbaut worden ist. Im Inneren finden sich u.a. eine Madonna mit Kind von Eduard von Steinles und eine thronende Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Nicht weit entfernt steht die evangelische Kirche, die 1888 ebenfalls im neugotischen Stil errichtet wurde.
Am Südrand von Rheinbrohl liegt die Rheinbrohler Ley (198m), ein Grauwackenschiefer-Sporn, auf dem sich das 29er Ehrenmal Rheinbrohl befindet. Diese Gedenkstätte mit der kleinen Kapelle erinnert an über 3.500 Gefallene des rheinischen Infanterie-Regiments 29 im Ersten Weltkrieg. Das 29er Ehrenmal liegt direkt am Rheinsteig, was daran liegt, das die Rheinbrohler Ley eine sehr gute Aussicht über das Rheintal bietet.
Nicht nur der Rheinsteig, sondern auch der Rheinhöhenweg und natürlich der Limes-Wanderweg durchkreuzen die Gemarkung von Rheinbrohl, das im Hinterland mit dem Rheinbrohler Wald ein schönes Wanderrevier bietet. Verschiedene örtliche Rundwanderungen sind ab den Wanderparkplätzen im Ortszentrum, im Ortsteil Arienheller oder am Jagdhaus Wilhelmsruh ausgeschildert.
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