Der Obergermanisch-Raetische Limes ist seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe. Diese römische Grenzanlage verbindet den Rhein mit der Donau und wurde bis 159 n. Chr. auf einer Länge von 550km ausgebaut. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist nach der Chinesischen Mauer das längste Bodendenkmal der Welt. Auf dem Gebiet des Bundeslandes Rheinland-Pfalz betreut der Westerwaldverein den ausgeschilderten Wanderweg, der dem Verlauf des Limes folgt.
Der Limes-Wanderweg startet am Rhein gegenüber der Mündung des Vinxtbaches. Hier zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen lag einst der Caput Limitis, das Haupt des Limes. Heute würde man sagen: Die Randstation bzw. der Beginn des Obergermanisch-Raetischen Limes. Leider ist hier von den Römer-Anlagen aufgrund jahrhundertelanger Industrietätigkeit nichts mehr zu sehen. Allerdings wurde 1974 in der Nähe ein Römer-Turm nachgebaut, der heute den Startpunkt des Limes markiert.
Die Wegstrecke verläuft von Bad Hönningen aus zunächst ostwärts in den Naturpark Rhein-Westerwald und ins Neuwieder Becken. Man passiert die Stelle, wo einst das Kleinkastell Am Forsthofweg unter Waffen stand und marschiert dann eine Strecke, wo man den Limes relativ gut ausmachen kann, bis zum Kastell Heddesdorf bei Neuwied. Endpunkt der ersten Limes-Etappe ist Niederbieber. Hier quert der Limes das Wiedtal und daher vermuten Forscher, dass das Kastell Niederbieber ursprünglich zu den bedeutendsten Grenzsicherungsposten des Obergermanisch-Raetischen Limes zählte.
Am Wiedtal vorbei verläuft der Limes jetzt wieder östlich nach Oberbieber und knickt dann südlich ab, um das Brexbachtal bei Bendorf-Sayn zu erreichen. Auch Bendorf am Rhein war Standpunkt eines Kastells, das heute keine Spuren mehr zeigt. Im Wald des Brexbachtals wurde aber bereits 1912 ein Römer-Turm auf dem Pulverberg rekonstruiert, der einen schönen Blick auf das Neuwieder Becken und die Höhenzüge des Oberen Westerwalds bietet.
Von Sayn wendet sich der Limes-Wanderweg ins Kannenbäckerland. Über den Standort des ehemaligen Kleinkastells Ferbach in der Gemarkung Vallendar-Weitersburg geht es in Richtung Höhr-Grenzhausen. Vor der Bembermühle folgen gut sichtbare Limesstrecken, die den Weg zum Limes-Dorf Hillscheid weisen. Hier ließ die Gemeinde die Grundmauern des Kleinkastells Hillscheid zu Teilen rekonstruieren. In der Nähe steht der Nachbau eines Römer-Turms, der mit einer Höhe von 15,80m ein beliebter Aussichtspunkt für Wanderer ist.
Dieser Turmnachbau ist eine der wenigen einigermaßen authentischen Rekonstruktionen, der unter der fachlichen Anleitung des Saalburg-Museums bei Bad Homburg vor der Höhe entstanden ist. Von außen ist er mit dem für römische Wachtürme typischen weißen Anstrich mit aufgemalten roten Scheinfugen versehen. Im Turm hat der örtliche Westerwaldverein 1996 ein kleines römisches Museum eingerichtet.
Von Hillscheid geht es weiter südwärts in den Lahn-Westerwald mit dem Zielpunkt Bad Ems. Über die Höhen der Augst erreicht man Arzbach, das ebenfalls Standort eines Römerkastells am Limes war und Platz bot für zwei Zenturien. Wie so häufig lassen sich aber keine oberirdischen Spuren mehr wahrnehmen. Im Süden von Arzbach allerdings befindet sich ein rekonstruierter und zugleich begehbarer Römerturm auf der Spitze des Basaltkegels Großer Kopf (423m): der so genannte Stefansturm. Von hier aus bietet sich ein beeindruckender Panoramablick.
Folgt man dem Limes kommt man nach Bad Ems, wo sich die Römer die heißen Thermalquellen zu Nutze machten. An die Zeit der Römer erinnert bereits jenseits der Lahn im Taunus der Römer-Turm am Wintersberg. Auf den Grundmauern eines echten Wachturms am Limes wurde hier 1874 die erste Rekonstruktion eines Römerturms in Deutschland errichtet.
Über Becheln, Schweighausen und Dornholzhausen geht es dann weiter nach Pohl im Nassauer Land. Hier wurde am Standort des früheren Kleinkastells Pohl der Limespark Pohl eingerichtet mit einem Wachturm, von dem man eine sehr gute Aussicht auf das Umland genießt. Bevor der Limes ins Bundesland Hessen wechselt, erreicht man am Ende der Wanderung das Kastell Holzhausen. Es zählt aufgrund seiner abgeschiedenen Lage in den Wäldern von Nastätten am Nordwest-Hang des Grauen Kopfes (543m) zu den besterhaltenen Limes-Kastellen in Deutschland.
Bad Hönningen – Niederbieber – Bendorf-Sayn – Hillscheid – Arzbach – Bad Ems – Pohl – Holzhausen an der Haide
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