Das Rittergut Bangert, wo sich heute drei Museen der Stadt Bad Kreuznach befinden, wurde erstmalig 1326 urkundlich erwähnt. Später erwarb Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau das Rittergut Bangert und ließ in den 1870er Jahren ein Herrenhaus mit einer Parkanlage errichten. 1881 fiel das Rittergut Bangert an die Industriellen-Familie Puricelli aus Rheinböllen.
Die Puricellis bauten das Herrenhaus schlossartig weiter aus, weshalb man es heute auch Puricelli-Schloss nennt. Das Puricelli-Schloss liegt nahe des Teiches und ist ein zweieinhalbgeschossiger klassizistischer Walmdachbau aus dem Jahr 1773. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert durch einen Flügelanbau erweitert und der Park zu einem Englischen Landschaftsgarten umgestaltet.
Im Puricelli-Schloss befindet sich das Schlossparkmuseum. In einigen Bereichen hat sich die Innenausstattung des Puricelli-Schlosses aus dessen Blütezeit erhalten. Wie es sich für ein Museum gehört, erhält der Besucher Einblick per Sammlungen in die Stadt- und Kunstgeschichte. Zudem gibt es eine vor- und frühgeschichtliche Abteilung. Ein Schwerpunkt ist natürlich die Geschichte des Ritterguts und dessen Wandel zum kleinen Schloss. Es wird etwas über die Bädergeschichte erzählt und ein Augenmerk fällt auf die Skulpturen der Bad Kreuznacher Bildhauerfamilie Cauer mit Plastiken, Büsten und Denkmälern.
Das Puricelli-Hofgut mit dem Uhrentürmchen entstand Anfang des 19. Jahrhunderts und wird Gütchen genannt. Das Gütchen ist eine Dreiflügelanlage, wobei der Kernbau der Zeit des Spätbarock entspricht und ein Mansarddach hat. Das Portiershäuschen aus dem Jahr 1900 trägt gründerzeitliche Züge. Das Ökonomie- und Verwaltungsgebäude zeigt sich als prächtiger Backsteinbau und die Wagenremise ist mit Zierfachwerk ausgeführt. Zur Gesamtbebauung des Hofguts kommt noch ein landwirtschaftlicher Betrieb hinzu, der in privaten Händen ist.
Durch den Park kann man zu den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden schlendern und dem Museum für Puppentheaterkultur einen Besuch abstatten. Das PuK – kurz für Museumfür Puppentheaterkultur – führt den Besucher in die bunte und phantasievolle Figurentheaterwelt. Auch wird ein Theatersaal für Puppenspielkunst und eine Demonstrationswerkstatt gezeigt, für all jene, die in die Puppenbautechnik näheren Einblick gewinnen wollen. Sonderausstellungen sorgen für weiteres Leben in der fabelhaften Marionettenwelt.
Wer nun noch nicht genug hat, geht von hier aus zur Römerhalle und der römischen Villa in der ehemaligen Scheune des Gutes in der Hüffelsheimer Straße 11. Das Museum Römerhalle zeigt auf rund 1.000qm Fläche einen Überblick über die Zeit der Römer in Bad Kreuznach und Umgebung. Als sehr bedeutsame Funde nördlich der Alpen gelten die beiden Mosaikböden aus der Mitte des 3. Jahrhunderts, die in der benachbarten römischen Palastvilla entdeckt wurden. Da gehen die Augen über, bei der Handwerkskunst und man denkt darüber nach, wie viele Menschen dort wie lange Steinchen gesetzt haben.
Die beiden Mosaikböden der römischen Palastvilla sind fast komplett erhalten. Das Gladiatorenmosaik misst etwa 58qm und zeigt sehr eindrücklich Szenen eines Amphitheaters, Tierkämpfe, Kämpfe zwischen Mensch und Tier sowie Zweikämpfe der Gladiatoren. Das Mosaik wurde durch eine antike Fußbodenheizung auf Temperatur gebracht. Anhand von Infotafeln und interaktiven Stationen werden die Baugeschichte und auch die Technik der Hypokaustenheizung erfahrbar gemacht.
Das Oceanusmosaik misst 68qm und war im zentralen repräsentativen Raum der Villa. In der Apsis des Mosaiks beherrscht der Meeresgott die Szenerie. Er wird von zwei Hippokampen begleitet. Der Meeresgott regiert über die zahlreich dargestellten Fische und andere Meerestiere. Gezeigt werden ebenfalls mediterrane Küstenlandschaften, Architektur und Darstellungen von Hafen und Schiffen. In der Mitte steht ein Wasserbecken, das teilweise rekonstruiert wurde und mit Marmor verkleidet ist.
Ein weiterer wichtiger Fund sind die Soldatengrabsteine von Bingerbrück. Die Soldaten wurden nördlich der Nahe entlang einer Straße bestattet und gehörten Hilfstruppen an. Die Soldatengrabsteine geben Aufschluss über die römische Militärgeschichte. Ihre Bildnisse sind beinahe lebensgroß und detailliert ausgestaltet. Man erkennt Kleidung und Bewaffnung sowie die Haartracht und die Inschriften verraten etwas über deren Einheit und Dienstjahre sowie das Lebensalter und die Herkunft der Soldaten, die beispielsweise aus Dalmatien oder von der Insel Kreta kamen.
Im Museum ist auch eine Darstellung der römischen Palastvilla zu sehen. Sie war ein vierflügeliges Gebäude, 70 x 80m groß, das um einen nicht überdachten Innenhof gebaut war. Im Erdgeschoss konnten 50 Räume lokalisiert werden. Zwischen 260 und 275 wurde die Villa zerstört. Ihr Besitzer war vermutlich ein Angehöriger der römischen Elite in dieser Provinz. Neben der Ausstellung in der Römerhalle kann die Luxusvilla des 2. Jahrhunderts in ihren Ausmaßen entdeckt werden. Die Fundamente wurden hier rekonstruiert.
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