Runde vom Druidenstein über den Carlshausturm ins Dammbachtal

Der Luftkurort Trautenstein entstand im 15. Jahrhundert als Bergbau- und Waldbauerndorf. Der 600-Seelen-Ort liegt zwischen Stadt Benneckenstein und Stadt Hasselfelde und zählt als ein Gemeindeteil zur Stadt Oberharz am Brocken, die ihren Verwaltungssitz in Stadt Elbingerode hat. Das ist nördlich von uns, ebenso nördlich ist die Rappbodevorsperre. Wir wollen gen Süden zum Carlshausturm.

Vorweg: Da kommt oft „Stadt“ vor, aber eine Stadt in der klassischen Vorstellung ist hier nicht. Interessant ist auch, dass nach der Gebietsreform, in der die Stadt Oberharz am Brocken 2010 gebildet wurde, sich diese weder im Oberharz noch unmittelbar am Brocken befindet. Es gab Kritik und Gerichte wurden bemüht. Dies sei erwähnt, weil man sich sonst vielleicht durcheinanderbringen lässt. Der Brocken ist übrigens zu Fuß gut 4,5 Stunden von Trautenstein entfernt.

Wir starten die Naturrunde in Trautenstein, durch das die B242 den Verkehr führt und wo die Rappbode durchfließt. Ausgangsort der Wanderung lässt keine Irritation zu. Wir starten an der Kirche Trautenstein am Druidenstein, dem Wahrzeichen des Ortes. Die Fachwerkkirche steckt unter Schiefer und Holzverkleidung und stammt aus dem Jahr 1701. Im Inneren erzeugt die Himmels-Ausmalung des Holztonnengewölbes eine interessante Atmosphäre.

Am Druidenstein vorbei kommen wir über die B242, wandern im Uhrzeigersinn die Runde ansteigend durch den Mischwald zur Carlshaushöhe (626m) im Unterharz und im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt. Bereits 1901 gab es einen Carlshausturm an dieser Stelle. Der heutige Stahlturm wurde als 50m hoher Funkturm der Harzer Schmalspurbahn mit Besucherplattform auf 30m 1998 gebaut. 155 Stufen führen hinauf. Die Aussicht vom Turm ist weitreichend: über die Harzhochlagen, zum Brocken, ins Harzvorland sowie zum Kyffhäuser. Der Turm ist auch eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel.

Wir wandern durch den Wald abwärts gen Norden. Der Dammbach nimmt den gleichen Weg. Er ist links von uns und Teil des Naturschutzgebiets Harzer Bachtäler. Wir kommen zur Schutzhütte Dammbachtal und wandern am Rand des NSGs, mit Wald zur einen und Bachaue zur anderen Seite. Der mäandernde Dammbach fließt zur Rappbode. Wir wandern nach Trautenstein rein, schlagen einen Haken am Dorfgemeinschaftshaus vorbei und kommen zur Kirche zurück. Wer mag, macht davor einen Abstecher zur Aussicht Holdenkampsblick. Dort wachte Gendarm Holdenkamp darüber, ob die Trautensteiner am Sonntag alle zum Gottesdienst erschienen, wie es sich gehörte.

Bildnachweis: Von Goldmull [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons