Lichtenhain im Elbsandsteingebirge ist ein Ortsteil von Sebnitz und bekannt durch den Lichtenhainer Wasserfall, der seit dem Aufkommen des Tourismus in Szene gesetzt wird. Hier gibt es tatsächlich den Job des Wasserfallziehers.
Lichtenhain liegt auf einer Hochfläche zwischen der Sebnitz im Norden und dem Kirnitzschtal südlich und ist der Ausgangsort unserer abwechslungsreichen Runde mit Wasserfall, Himmelsleiter und Kuhstall. Wir starten in 330m Höhenlage vom Parkplatz zwischen Schul- und Hauptstraße in Lichtenhain.
Von da gehen wir zum Dorfladen und der Lichtenhainer Kirche mit einem Dachreiter. Ihre Geschichte geht vermutlich bis ins 14. Jahrhundert zurück, wobei ihr heutiges Aussehen im 17. begründet ist.
Wir biegen in den Hörnelweg gen Süden ein, wandern durch kultivierte Felder, etwa 100m Höhenmeter tiefer bis zum Lichtenhainer Dorfbach, wo wir auf den Frankenweg einbiegen, um dem Dorfbach zu folgen. Der hat nämlich den gleichen Weg wie wir ins Kirnitzschtal, um die Kirnitzsch mit Wasser zu befüllen. Und das recht spektakulär mit musikalischer Ankündigung.
Der Lichtenhainer Wasserfall ist in seiner jetzigen Art angelegt. Der Lichtenhainer Dorfbach wurde aufgestaut und wird mit Tamtam halbstündig per Wasserfall der Kirnitzsch zugeführt. Es gibt einen kleineren Wasserfall daneben, von der Natur ausgedacht. 1830 wurde zur Steigerung des Fremdenverkehrs der Kunstgriff mit dem höheren Hang und aufziehbaren Stauwehr installiert und das Amt des Wasserfallziehers eingerichtet. Der erhielt auch Schankrecht. Das Gasthaus ist aus dem Jahr 1852. Seit 1898 wird der Lichtenhainer Wasserfall von der postkartenidyllischen Kirnitzschtalbahn angesteuert.
Wir lassen ein Weilchen unsere Sinne von der irgendwie drolligen Umgebung einfangen, bevor es wieder maßgeblich aufwärts geht. Wir queren den Münzborn und nehmen die Kuhstallstraße. Dann geht es um das Felsmassiv mit herrlicher Aussicht am Schneiderloch und am Kuhstall. Hier kann man sich auch eine Weile umtun und Erinnerungsfotos machen: mit der Himmelsleiter am Kuhstall bei dem Felsen Hebamme. Die Namen alleine erzählen schon Geschichten.
Der Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein (337m) ist nach dem Prebischtor das zweitgrößte Felsentor im Elbsandsteingebirge. Das ist schon echt beeindruckend und der Ort ist eine Station am Malerweg. Es gab auch eine Burg Wildenstein, deren Entstehung zu Beginn des 15. Jahrhunderts datiert ist. Mauerreste und Stufen haben sich erhalten und die Sage, dass die Raubritter von einst auch Rindvieh gestohlen haben und das Felsentor deshalb Kuhstall heiße. Erst 4km Wanderung und schon so viel gesehen!
Am Münzstein vorbei machen wir eine Schlaufe über die Kuhstallstraße. Hernach bringen uns Alte und Neue Straße steil ins Kirnitzschtal hinab, wo wir die Kirnitzsch abermals passieren, um durch das Knechtsbachtal entlang dem Knechtsbach aufwärts zu wandern. Wald und Bachaue begleiten uns und wenn sich wieder mehr Felder und Wiesen auftun, ist Lichtenhain bald erreicht.
Bildnachweis: Von W. Bulach [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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