Mit seiner märchenhaften Osterburg lockt das thüringische Weida eine Reihe von Besuchern an; wir entscheiden uns dagegen für eine historische Wandertour, die anschaulich durch den Werdegang der Region führt. Geschichte und Geschichten verschmelzen auf dieser Route mit natürlichen Attraktionen, so lässt sich unter anderem erfahren, was es mit der Schömberger Kirchenmaus und dem Eisenhammer auf sich hat. Los geht’s!
Warum warten? Wir starten (und enden) gleich bei der Osterburg, von wo es südwestlich die Aumaer Straße hoch geht. Zur Betrachtung der fürstlichen Innenräume bleibt jedoch nach den elf Kilometern noch genügend Zeit. Die Paulinenhöhe kredenzt bereits einen herrlichen Anblick über Weida – das gilt für den Ort als auch den gleichnamigen Fluss. Der Burgturm erweckt wahrlich den Eindruck, als würde Rapunzel in seiner Spitze wohnen und nur darauf warten, ihr Haar hinauszuwerfen.
Auf dichtes Waldgetümmel folgt ein weites Panorama über Felder und Gräfenbrück, doch das hält lediglich kurz. Der Pfad verläuft verschlungen durch die Baumversammlungen, unweit des Flusslaufs der Auma entlang, die wir aber bald von Nahem zu sehen bekommen.
Nach fünf Kilometern sind erstmal Schömberg und gerade seine knuffige Kirche einen Besuch wert. Nördlich geht es dann wieder aus der Gemeinde heraus, in Richtung des Eisenhammers Weida. Das Hammerwerk ist schon etwas Besonderes: Die Fachwerk-Ästhetik an der Auma, gepaart mit jahrhundertealter Handwerkskunst, sensibilisiert für die Leistungen und Entbehrungen vergangener Generationen.
Die Aumatalsperre zeugt indes von moderner Konstruktionstechnik. Wir umrunden das gleichzeitig idyllische Gewässer, an dem eine Ruhepause mehr als lohnt.
Nordwestlich laufen Wanderer zurück nach Weida, lassen sich vom Gang der Auma (ent)führen. Neben der Osterburg warten in der Kleinstadt sogar weitere kulturhistorische Sehenswürdigkeiten, wie die St. Marien Kirche. Der Mix aus weißer Fassade und Backsteinoptik ist außen wie innen von schlichter Eleganz. Eine geheimnisvolle Schönheit entfalten zudem die Überreste des Dominikanerinnenklosters Nonnenhof aus dem 13. Jahrhundert. Fans von Ruinen und anderen Geistern der Vergangenheit können dort so manches Verborgene entdecken …
Bildnachweis: Von Karola62 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Diese Runde in der Wiege des Vogtlands, wie sich die historische Kulturlandschaft mit den Orten Wünschendorf, Cronschwitz und Weida bezeichnet, ist...
Wer mal quasi nix machen will, wo man hinterher abgefragt werden könnte, der mache dies: 5 Stunden ausschweifend groß rund um den Frießnitzer See...