Wir sind heute zwischen der Stadt Dassow und dem zugehörigen Ortsteil Pötenitz unterwegs und haben Aussichten auf den Dassower See, der im Grunde kein See ist, sondern eine Seitenbucht der Traveförde. Die Pötenitzer Wiek und der Dassower See bilden zusammen ein rund 49 Quadratkilometer großes salzhaltiges inneres Küstengewässer, das eben wie erwähnt, Traveförde genannt wird. Seinen Salzgehalt bezieht dieses innere Küstengewässer aus der Lübecker Bucht.
Beide Refugien sind wichtige Rückzugsgebiete für seltene Arten und stehen unter Schutz. Zum Beispiel ist der Bootsverkehr der Pötenitzer Wiek eingeschränkt. Die Ufer sind reich mit Gebüsch und Schilf ausgestattet, auch kleine Salzwiesen sind zu finden. Das südliche Ufer des Priwalls sowie das Wasser, die Inselchen und Ufer des Dassower Sees stehen unter Naturschutz. Ein weiteres Naturschutzgebiet ist die Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung, wo die Pötenitzer Strandwiesen mit nacheiszeitlichen Strandwällen ihren Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Wir starten zwischen dem Wasser der Pötenitzer Wiek und dem Ort Pötenitz, auf einem Parkplatz an der Mecklenburger Landstraße. Wald umgibt uns und wir wandern gegen den Uhrzeigersinn in Richtung Dassower See. Im Wald steht ein einstiger Grenzbeobachtungsturm.
Durch Wiesen und Felder wandern wir nach Volkstorf, wo wir auf die Seestraße kommen und nach Johannstorf gehen, direkt auf das Schloss Johannstorf zu. Das einstige Herrenhaus mit Torhaus und Nebengebäuden ist in einem Zustand. Soll heißen: Es passiert was, aber eben nicht überall gleichzeitig. Jedenfalls scheinen dem Zerfall Maurerkellen, Dachdeckerhammer und Mörtelmaschinen entgegenzustehen. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde sich nicht mehr gekümmert. Die Stadt Dassow hat durch einen Gerichtsvergleich erreicht, dass das Denkmalensemble wenigstens zum Teil saniert wird.
Es gab langjährigen Streit zwischen einem privaten Investor und der Stadt. Die Gutshäuser fallen beieinander, die Vegetation gewinnt die Oberhand, die Wassergräben verschlammen. Einst ging dem Herrenhaus eine Wasserburg voraus. 1743 wurde das Schloss Johannstorf gebaut und der Besitzer, der den Kaufvertrag nicht rückabwickeln will, muss jetzt seiner Sanierungsverpflichtung nachkommen. Hausgeschichten sind doch immer wieder spannend!
Wir kommen durch Benckendorf und ans Ufer des Dassower Sees. Recht entspannt müssen die Riesinnen, die durch den Dassower See gehen konnten, gewesen sein, die beim Plaudern die Zeit vergessen haben und nicht merkten, wie das Ostseewasser ihre Füße und Schürzen durchnässte. Sand und Lehm hatten sie in den Schürzen, deren Inhalt in den See schwappte, weshalb die Inselchen Buchhorst und Graswerder entstanden – heißt es an der „Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern“.
Nach einem Uferstreifen biegen wir in Richtung Kaltenhof bei Dassow ein, halten uns links, wenn wir auf den Travemünder Weg (K45) stoßen. Die Wanderung in nordwestlicher Richtung leitet durch die Kulturlandschaft nach Pötenitz und zum Ausgangsort.
Bildnachweis: Von Jasmin Hoppe [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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