Wo sich einst die Ahnen den Lungen, Rücken und Knie kaputt schufteten ist heute Naherholung angesagt. Und darüber freut sich nicht zuletzt die Natur! Denn in diesem Teil des Rheinischen Braunkohlereviers ist Schluss mit Ausbeutung. Wir sind südlich des Kerns von Hürth, wandern zum Hürtherberg, dessen Gelände sich zwischen Alt-Hürth, Chemiepark Knapsack, Kendenich und dem Stadtteil Hermühlheim findet.
Start ist in beim Rathaus Hürth nebst Bürgerhaus und dem Ernst-Mach-Gymnasium gegenüber, in der Thetforder Straße. Es geht gen Süden, am Bürgerhaus vorbei zum Anschluss der Römischen Wasserleitung. Der Hürth Park als Konsumpassage von 1977 erstreckt sich rechterhand. Erbauer war der Deutsch-Amerikanische Unternehmer E. J. Roberts, der in Bochum den weitaus größeren Ruhr Park (1964) hat bauen lassen. Zeitzeugen des Betons!
Mit der Kreuzstraße wandern wir durch die Stadt, entstanden durch den Braunkohleabbau, nach Alt-Hürth im Hürther Tälchen. Alt-Hürth wird erstmals 1185 genannt. Wir kommen an der neuromanischen Kirche St. Katharina vorbei, die 1895 geweiht wurde.
Dann wandern wir ansteigend ins Naherholungsgebiet Hürtherberg, das auch Landschaftsschutzgebiet ist. Von oben kann man ins Panorama schauen, nach Nordosten über Hermülheim, Efferen und bis zu den Spitzen des Doms in Köln. Es gibt auch eine Aussicht bis ins Bergische Land und den langgestreckten, nach dem Grubendirektor benannten, Adolf-Dasbach-Weiher sowie Rastmöglichkeiten, Kinderspielplatz oder Grillplatz.
Am Naturfreundehaus mit Jugendherberge Villehaus kommen wir auch vorbei, mit Obacht über die Luxemburger Straße (B265), streifen Kendenichs Norden, machen einen kleinen Schwenk zur Burg Kendenich.
Burg Kendenich ist von einem Wassergraben umgeben. Das hübsche Herrenhaus ist privat und kann nicht besichtigt werden. Davor ist die Kirche St. Johannes Baptist mit Wurzeln im 12. Jahrhundert. Zwischen diesem Bild und dem von Hürths Mitte scheinen Welten zu liegen.
Im Rönnchen wandern wir durch die Flur, streifen Supermarkt und Autohaus, kommen durch Hermühlheim, dort an der St. Severin Kirche vorbei. Der Deutschordensweg leitet uns zum Hermühlheim Burgpark.
Von der Niederungsburg sind das Tor zum Burggelände und Mauerreste erhalten. Die Burggeschichte beginnt um 1166. Die Burg lag vermutlich an einer Vorgängersammelstelle der Römerwasserleitung. Der Deutsche Orden erwarb im 13. Jahrhundert die Herrlichkeit Hermühlheim. Mehrfach wurde die Burg zerstört und wieder aufgebaut. Schlussendlich gehörte sie der Gemeinde Hürth, die 1964 alles kontrolliert abfackelte – bis auf den Torbogen. Zum Ausgangsort sind es nur noch ca. 500m.
Bildnachweis: Von HOWI [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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