Das wird eine wundervoll abwechslungsreiche Runde am südwestlichen Ufer des Starnberger Sees. Von Bernried-Hapberg aus geht es zu den Seen rund um Nußberg und aus den Höhenlagen hinab ans Ufer des Starnberger Sees, durch den Bernrieder Park und Bernried mit Kloster Bernried. Es gibt viel zu sehen!
Vom Bahnhof Bernried (wird von der Kochelseebahn von Tutzing aus mit Anschluss nach München bedient) im Ortsteil Hapberg gehen wir durch die Zugspitzstraße zur Weilheimer Straße, die uns nach links aus dem Ort bringt. Wiesen und kultivierte Landschaft begleiten uns.
Wir biegen von der Straße ab, gelangen über den Prälatenweg zum Neusee, um den wir eine Runde drehen. Wobei man einschränkend sagen muss, der Neusee musste vor einigen Jahren abgelassen werden, man sah Sanierungsbedarf. Der See ist privat, wird aber von der Gemeinde als Ausgleichsfläche angeführt, die geschätzten Kosten der Sanierung machen es nicht leichter. In 2017 wurde doch noch mal etwas Wasser eingelassen – man könnte sagen, das Gebiet ist ein Amtsschimmelareal. Aber auch Seen, die man nicht mehr wirklich sieht, sind des Sehens würdig.
Dann kommen wir auf den Prälatenweg zurück und treffen auf eine ganze Weiher-Familie rund um das Gehöft Nußberg, die man deshalb auch als Nußberger Weiher bezeichnet. Als erstes den Hapberger Weiher, etwas dahinter liegt der Hausweiher. Rechterhand vom Sträßchen durch Nußberg, wo es auch eine kleine Hofkapelle (1843) gibt, breitet sich der eigentliche Nußberger Weiher aus, er ist der größte in der Familie und hat an der Hand einen kleinen Fischteich, dahinter ist der Schwabweiher. Gegenüber sind Fisch- und Froschteiche und linkerhand der Bernrieder Weiher. Das Seenvergnügen gehört zur Gemeinde Seeshaupt. Die Nußberger Weiher wurden zwecks Fischzucht angelegt und gehörten historisch betrachtet zum Kloster Bernried.
Wenn wir etwa 5,7km gegangen sind, lassen wir die Seen hinter uns, gehen durch Wald, überqueren die Seeshauptner Straße und folgen der Tutzinger Straße hinunter nach Seeseiten, mit dem Seeseitenbach. Der Starnberger See liegt rechts von uns. Links ist, von einem großen Park umgeben, der kubische Bau von Schloss Seeseiten, das ist Wohnsitz des milliardenschweren August von Finck (u.a. Mövenpick). Das sogenannte Landhaus von der Pfordten ist im Stil des Spätklassizismus.
Über den Reitweg geht es auf den Fernwanderweg König-Ludwig-Wanderweg durch den Bernrieder Park, der auch Wilhelmina-Busch-Woods-Stiftungspark genannt wird, nach der letzten Besitzerin, die ihn zur Stiftung machte, damit er öffentlich zugänglich wird. Der Park wurde im englischen Landschaftsstil angelegt. Wiesen, Buschwerk, Bäume und Baumgruppen sowie Badebuchten machen ihn recht reizvoll.
Dann kommen wir nach Bernried und könnten einen Abstecher zum Kloster Bernried unternehmen. Es wurde 1121 St. Martin geweiht. Die Stiftskirche der Augustiner-Chorherren stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und wurde mehrfach verändert, man sieht Barock. Wir biegen wieder auf den Reitweg ein, spazieren zwischen den Grundweihern durch und sind in Hapberg zurück.
Bildnachweis: Von GFreihalter [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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