Seit 2017 befindet sich die längste Heilseilbrücke der Welt in Deutschland, genauer im Harz und noch genauer: an der Rappbodetalsperre bei Oberharz am Brocken in Sachsen-Anhalt. Bisher hielt die Skybridge im russischen Sotschi mit 440m den Rekord. Doch die im Mai 2017 eröffnete Titan-RT genannte Brücke im Harz ist noch ein paar Meter länger.
Die Harzer Hängeseilbrücke wurde zum Großteil privat finanziert. Bauherr ist die Firma Harzdrenalin, die von der Hängeseilbrücke auch Sprünge in die Tiefe anbieten will. Aber auch ohne diesen zusätzlichen Nervenkitzel, ist es schon ein besonderes Ereignis, hundert Meter über dem Rappbodetal nur von Seilen und Gitterrosten getragen durch den Himmel zu spazieren.
Der Besuche der Hängeseilbrücke an der Harzer Rappbodetalsperre ist kostenpflichtig und schlägt derzeit mit 6 Euro pro Person zu Buche. Geöffnet ist die Titan-RT ganzjährig zwischen 8.00 und 22.00 Uhr – so jedenfalls die Informationen, die am Eröffnungswochenende im Mai gegeben wurden.
Um einen Ausflug zur Hängeseilbrücke doppelt lohnend zu machen, empfehlen wir, gleich einen ganzen Wander- und Outdoortag einzuplanen und dann Marsch über die Harzer Hängeseilbrücke in eine schöne Rundwanderung einzubinden.
Startpunkt unserer Tour ist die Burgstraße in Rübeland. Hier gibt’s Parkmöglichkeiten und wer möchte, kann auch mit der Rübelandbahn von Blankenburg aus ohne Auto anreisen. Wir wandern Richtung Schützenhaus und biegen zum Aussichtspavillon Hoher Kleef ab. Hier gibt es nicht nur eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel, sondern auch einen schönen Blick über den Harz.
Wir wandern weiter, über den Stahlberg (525m) zum Nickelsberg (488m) und dann heran an die Rappbodetalsperre. Die Rappbodetalsperre wurde 1952-59 erbaut und hat die höchste Staumauer Deutschlands: 106m hoch ist das Absperrbauwerk. Das hält rund 110 Millionen Kubikmeter Wasser zurück, das sich hier auf einer Fläche von 390ha sammelt.
Angekommen an der Rappbodetalsperre müssen wir uns nun entscheiden, ob wir über die Rappbode-Hängebrücke spazieren oder – z.B. bei wenig aussichtsreichem Wetter – einfach parallel zur Landstraße über die Staumauer gehen.
Am anderen Ende der Staumauer gehen wir herab zum nächsten Stausee, der Talsperre Wendefurth. Auch hier passieren wir die Staumauer und wandern dann oberhalb des Bodetals Richtung Neuwerk, einem alten Bergbauort. Weiter geht es zum Krockstein. Hier wurde früher roter Marmor abgebaut, u.a. für Schloss Sanssouci in Potsdam.
In Kreuztal erreicht man die Bundesstraße B 27 und folgt jetzt dem Bodetal zurück nach Rübeland. Hier lohnt sich noch ein Abstecher in die Rübeländer Tropfsteinhöhlen. Zwei davon sind für Besucher als Schauhöhlen zugängig, die Hermannshöhle (an der wir direkt vorbeilaufen) und die oberhalb der Bundesstraße liegende Baumannshöhle, durch die seit dem 17. Jahrhundert Besucher (u.a. Goethe, Leibniz, Merian etc.) geführt werden, was die Baumannshöhle zur ältesten Schauhöhle Deutschlands macht.
Bildnachweis: Von Thomas Binder [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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