Der Osten und Süden von Elbingerode (Stadtteil von Oberharz am Brocken) ist von tätlichen Übergriffen des Menschen gekennzeichnet: Tagebau, mit dem Tagebau Mühlental und dem Tagebau Elbingerode, dem Tagebau Kleiner Stein und dem Kalkwerk Rübeland, Kalksteinunterkornhalden sind die Begleiterscheinungen. Rübeland, östlich von Elbingerode, ist ein Höhlenort, wird von der Bode durchflossen und hat mit der Baumannshöhle und Hermannshöhle gleich zwei Schauhöhlen.
Start unsere Wanderung ist an der B27 und nahe dem Gleis der Rübelandbahn, die allerdings lediglich historisch-touristisch betrieben wird. Vom Parkplatz wandern wir zum Blauen See (Hüttenrode), der künstlich angelegt wurde und zwar im Zuge der Arbeit eines Kalksteinbruchs, dessen Betrieb seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eingestellt wurde. Jetzt ist der Blaue See ein geschütztes Geotop und zeigt sich besonders im Frühjahr herrlich blau. Auf dem Rückweg kommen wir hier nochmal vorbei.
Mit Auf und Ab geht es durch die Landschaft und zur Aussicht Schornsteinberg mit einer Stempelstelle zur Harzer Wandernadel. Kurz drauf sind wir im Höhlenort Rübeland, das ein Schwimmbad namens Bodeperle hat. In Rübeland auffällig ist die rote Dorfkirche am Hang, die als Christuskirche 1868 gebaut wurde und sich als eine typische Harzer Holzkirche zeigt.
Jetzt geht es zur Baumannshöhle, deren Entdeckung im 16. Jahrhundert vermutet wird. Goethe war auch schon dort und ist Namensgeber des Goethesaals, dem größten Hohlraum der Höhle, der auch als Naturbühne dient, mit einem künstlich angelegten Wolfgangsee. Für eine Höhlenführung sollte man eine Stunde Zeit einplanen, etwas länger, wenn man dort heiraten will.
Wir machen übertage mit der Bode einen Bogen, zwischen Tagebau und Halde, durch die Märtenstraße und hinauf zum Bielstein (467m). Nahe dem Schützenhaus, wieder in Richtung Bodetal, ist die Burgruine Birkenfeld mit Mauerresten und Aussicht, von ihrem rund 450m hohen Felsrücken. Vermutlich wurde sie im 12. Jahrhundert errichtet.
Weiter wandern wir zum Aussichtspavillon Hoher Kleef auf rund 442m. Die Felsformation besteht aus devonischem Riffkalkstein. In der Nähe kommt der Harzer Hexenstieg vorbei. Vom Pavillon aus kann man schön über das Bodetal schauen, zum Wurmberg oder zum Brocken und auch einen Stempel zur Wandernadel gibt es dort.
Auf dieser Uferseite der Bode ist die Hermannshöhle, die im 19. Jahrhundert bei Straßenbauarbeiten entdeckt wurde. Sie ist eine Flusshöhle, zeigt eine schmucke Kristallkammer und ist bekannt wegen ihrer Grottenolme, die hier aus Istrien angesiedelt wurden. Der Grottenolm ist ein Schwanzlurch, mit dem Salamander verwand und lebt in steter Larvenform nur in Höhlengewässern, die eine ihm gefällige Temperatur aufweist (8-10°C).
Wir wandern in einem Bode-Bogen entlang der Straße Philosophenweg, mit dem Bachlauf nach Kreuztal, kreuzen passenderweise Bodetal und B27, um am Blauen See vorbei zum Ausgangsort zurückzukommen.
Bildnachweis: Von StMH [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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