Der Urwald vor den Toren der Stadt Saarbrücken erstreckt sich nördlich von Saarbrücken und breitet sich zwischen den etwas entfernt liegenden Autobahnen A 1 und A 623 aus. Um den Urwald herum liegen die Orte Quierschied nördlich, Sulzbach östlich, Saarbrücken südlich und Riegelsberg westlich.
Der Saar-Urwald liegt im Herzen des Saarkohlenwalds. Der rund 4.400ha große Saarkohlenwald ist Teil einer Waldachse, der grünen Lunge, im Verdichtungsraum Saar. Der Urwald vor den Toren der Stadt ist ein 1.011ha großer Teil, wo man die Natur natürlich sein lässt. Seit 1997 krümmt hier niemand mehr einem Baum einen Ast – die Motorsägen haben quasi „Hausverbot“. Der Wald nutzt jetzt jenen, die ihn als Lebensraum brauchen. Flora und Fauna und den sich gerne mit der Wildnis und dem Habitat sanft beschäftigen wollenden Menschen.
1995 startete der NABU eine Kampagne zur Einrichtung großflächiger Waldschutzgebiete und seit 1997 gibt es das Urwald-Projekt. Das Ministerium für Umwelt, NABU Saarland und der Saarforst Landesbetrieb kooperieren dabei, um die neu entstehende Wildnis „salonfähig“ zu machen durch zahlreiche Bildungs- und Erlebnisangebote. Der Mensch soll der Natur wieder näher gebracht werden.
In den Wald-Erlebnis-Camps tief im Netzbachtal sind im Rahmen der Ökopädagogik mehrtätig Kinder und Jugendliche der Natur auf der Spur. Unter dem Titel „Urwald macht Schule“ werden weitere Angebote gemacht, auch mit Kräutern und Rezepten. Fortbildungen für Pädagogen, Krimilesungen sowie andere Veranstaltungen, die interessiertes Publikum in die Wildnis locken, bereichern das Programm. Am Wildnis-Camp ist zudem ein Baumhaus, das für Aktionen zur Verfügung steht.
Das kulturelle und touristische Angebot nennt sich Scheunenprogramm, weil es aus der Scheune kommt, der Scheune Neuhaus, auch bekannt als Forsthaus Neuhaus. Das Forsthaus Neuhaus liegt westlich der A 1 (man fahre bei der Abfahrt Riegelsberg ab) zwischen Riegelsberg und Fischbach. Die Geschichte des Forsthauses geht zurück bis ins 12. Jahrhundert auf eine Burg der Grafen von Saarbrücken. Vier Jahrhunderte später wurde an eben dieser Stelle das Jagdschloss Philippsborn gebaut. 1756 wurde in dessen Nähe ein Hofgut errichtet, genannt das „Neue Haus“. Rund 100 Jahre später war es im Besitz der preußischen Forstverwaltung. Der jeweilige Förster hatte auch die Lizenz zum Gastgeben. Bis 1991 nutzte die Forstverwaltung das Haus und es entstand das Ausflugslokal Forsthaus Neuhaus mit Restaurant und Biergarten.
Die angrenzende Scheune Neuhaus wurde zum Zentrum für Waldkultur im Urwald-Projekt. Die Scheune war eine Einzelspende eines einstigen Hüttenarbeiters, dem der Wald sehr am Herzen lag. Emil Einsenbeiß hieß der Mann aus Neunkirchen und der würde sich jetzt sicherlich freuen, dass seine Scheune ein zentraler Veranstaltungs-, Begegnungs- und Kommunikationsort im Saarkohlenwald geworden ist – mit Festen, Workshops, Konzerten oder auch Kabarett. Rund um die Wildnis leben nämlich etwa 500.000 Menschen in der Zivilisation, die als potenzielles Publikum nah am Ort sind.
Auch auf eine längere Geschichte kann das Forsthaus Wolfsgarten an der L 260 zwischen Netzbachtal und Riegelsberg zurückschauen, in dem sich das NABU Saarland Projektbüro findet und der Urwaldförster sein Büro hat. Das Forsthaus Wolfsgarten ist ein historisches Forstdienstgebäude das um 1830 gebaut wurde. Man sieht ein Hauptgebäude mit Walmdach und Wirtschaftsgebäude für Vieh und Gerätschaften. Eine umfangreiche Sanierung fand 2006 im Rahmen des Urwald-Projektes statt.
Man kann den Urwald bei einer geführten Tour erwandern und erleben. Sie folgen teilweise einem Motto wie Fledermäuse oder Wildkräuter. Zur Erkundung des Urwalds auf eigene Faust, bietet sich das Wegenetz ebenfalls an. Da gibt es den Haldenrundweg, der die Halden rund um den Saarkohlenwald miteinander verbindet. Die sieben Sternwege führen aus den umliegenden Orten zum Forsthaus Neuhaus. Man startet in Quierschied, Heusweiler-Holz, Riegelsberg, Püttlingen-Ritterstraße, Saarbrücken-Burbach, Saarbrücken-Rodenhof und Dudweiler-Herrensohr.
Im Urwald vor den Toren der Stadt sind zudem grün markierte Urwaldpfade angelegt, die zum Erkunden einladen. Eine kleine 1km lange Runde nennt sich Weg der Liebenden. Am Weg ist Liebeslyrik zu finden. Die Geschichte dahinter geht ins Jahr 1901 zurück, auf einen Förster und seine schöne Tochter Milchen, die sich in einen Metzgerssohn verliebte. Der gute Förstersmann legte für die Liebenden diese Waldrunde um das Forsthaus an. Der Weg kann auch mit Rollen befahren werden. Ebenso wie der Kirschheck-Weg oder der Netzbachtalweg, der 4km misst und geteert ist. Der Weg „Obere Acht“ führt durch den Wald von der Scheune bis zum Wildnis-Camp, hier passiert man über etwa 2,5km zugewachsene Forstwege und urwüchsige Natur.
Die Urwaldtour (8km) ist eine Rundwanderung auf typischen Wildnispfaden durch das Naturschutzgebiet Steinbachtal. Themen sind die Industriekultur im Saarkohlenwald und was daraus wurde. Auf Bergmannspfaden erlebt sich das Naturschutzgebiet, in dem Bäume wenn sie fallen, einfach auf der „faulen“ Rinde liegen bleiben dürfen. Auf dem Weg ist auch das Naturfreundehaus Kirschheck.
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