Das „Weiße Gold“ in der Magdeburger Börde bezieht sich einmal auf Zucker und die Rübe entlang der „Süßen Tour (409km). Das „Weiße Gold“ ist aber auch salzig und bezieht sich ca. 357km auf das Salz der Erde und die Salzgewinnung aus Sole, die bereits vor dem Zucker der Region Wohlstand brachte. Was den Boden der Börde unter anderem fruchtbar macht, ist das Kali. Mit dem bergmännischen Abbau kam das weiße Gold dann günstiger unter die Leute: Dünger, Speisesalz, Soleheilbäder.
An der „Salzigen Tour“ sind zahlreiche Erlebnisorte: Museen von Bergbau, Heimat, Industrie, oder Burgen und Schlösser. Wir starten südlich von Magdeburg, in Atzendorf mit Erlebnishof und Biotop.
Wir wandern nach Staßfurt mit Fahrzeugmuseum. Über die Bode geht’s zum Rathaus mit Kaligarten, Kirschbaumgarten und Stadtsee. In der Pestalozzistraße sind wir im alten Haus eines reichen Salzgrafen aus dem 17. Jahrhundert im Stadt- und Bergbaumuseum. Staßburg soll zur Blüte des Salzabbaus reicher gewesen sein als Hamburg. In Staßburg ist westlich der Gleise ein historischer Lokschuppen. Östlich der Gleise lassen wir uns im Strandsolbad von 1929 einstimmen.
In Rathmannsdorf sehen wir ein hübsches Ensemble aus Kirche St. Pauli und Schlossportal. Das Schloss ist heute Schule. Wir überwinden das Autobahnkreuz Bernburg (A36/A14) bei Ilberstedt. Mit der Wipper wandern wir an die Saale in Bernburg. In der Residenzstadt derer von Anhalt-Bernburg sind als Sehenswürdigkeiten: ein Tiergarten, die Saale mit Wasserkraftwerken, auf einem Sandsteinfelsen ist das herrschaftliche Schloss Bernburg, auch genannt die Krone Anhalts, mit Museum und Folterausstellung, Eulenspiegelturm, Schlossgarten, gegenüber Rathaus im Stil der Neorenaissance mit Turm, Theater, barocke Schlosskirche St. Aegidien mit früheren Elementen der Romanik.
Durch die offene fruchtbare Börde-Landschaft geht’s durch Kleinmühlingen (kleines Radsportmuseum) und weitere Dörfchen, vorbei am Flugplatz Schönebeck/Zackmünde und dem Ringheiligtum von Pömmelte, einer Kreisgrabenanlage von rund 4.000 Jahren. Der besondere Ort wurde rekonstruiert.
In Schönebeck an der Elbe finden sich weitere interessante Sehenswürdigkeiten: Bürgerpark Salineinsel, Industrie- und Kunstmuseum mit 200 Jahren Industriegeschichte, Reste der Burg Schadeleben, das interaktive Salzlandmuseum im ehemaligen Groß Salzer Rathaus der Renaissance mit Staffelgiebeln im Ortsteil Bad Salzelmen und dessen Solepark, nebst Quellen und Brunnen, wohin wir einen Abstecher machen müssten.
Auf dem Weg nach Magdeburg treffen wir die A14, kommen durch das Sülzetal und durch Osterweddingen. In Magdeburg verlustiert es sich fabelhaft im Rothehornpark, zwischen Stromelbe und Alte Elbe, mit Elbwiesen, Teichen und Adolf-Mittag-See an der Taubelebe, nebst Marieninsel und Marientempel. Ebenso kann man sich in Magdeburg ganz fantastisch in der Altstadt verbummeln: Magdeburger Dom und Dompatz, Haus der Romanik und Dommuseum, Prämonstratenserberg, Skulpturenpark und Kunstmuseum Kloster Unserer Lieben Frauen.
Wir promenieren entlang des Elbufers gen Norden, kommen am Otto-von-Guericke-Museum vorbei, unterwandern die Jerusalembrücke auf dem Weg zum Max-Planck-Institut, sind zwischen Wissenschaftshafen und Stromelbe unterwegs, streifen ein Bahnmuseum, queren die Elbe, kommen zur Pferderennbahn Herrenkrugwiesen und haben abwechslungsreiche Landschaft auf dem Weg nach Burg am Elbe-Havel-Kanal.
In der Rolandstadt Burg gibt es zu sehen: Kirchtürme und Hugenottenkabinett, Synagoge, Kunst, die Parklandschaft an der Ihle, Baudenkmäler und die Historische Gerberei beispielsweise. Wir wandern durch den Flickschupark mit der Ihle und weiter geht’s durch Wald, Wiesen, Dörfchen nach Genthin am Elbe-Havel-Kanal und dem Kreismuseum Jerichower Land sowie Henkelmuseum. Über die Henkelbrücke wird der Kanal gequert, dann geht’s durch den Volkspark. Die Wanderung geht gen Westen durch die Landschaft nördlich dem Elbe-Havel-Kanal.
Durch die Wasserlandschaften und Wiesen, über die Elbe und durch ein Naturschutzgebiet an der Ohre kommen wir zurr Kalimandscharo genannten Abraumhalde des Kaliwerks in Zielitz. Den Salzberg kann man bei einer geführten Bergtour erkunden. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Colbitz-Letzlinger-Heide oder das Wasserstraßenkreuz Mittellandkanal-Elbe.
Durch Farsleben wird Wolmirstedt erreicht, mit dem Museum Schlossdomäne in einer einstigen Bruchsteinscheune von 1846 auf einem Schlossareal mit Schlosskapelle der Backsteingotik. Das Ganze gründet auf einer mittelalterlichen Burganlage mit Erstnennung 1009.
Wir wandern mit dem Mittellandkanal, queren ihn zwischen Haldensleben und Althaldensleben, kommen über den Hundisburger Berg (81m) und durch ein Gebiet mit Großsteingräbern. Es geht vorbei am Klapperberg und Galgenberg nach Bebertal mit der Veltheimsburg. Der einstige Burgenkomplex (12. Jahrhundert) zeigt Schloss, Bergfried und Park.
Wir gehen ein Stück mit der Beber und durch offene Landschaft nach Erxleben. Schloss Erxleben entstand aus einer mittelalterlichen Burganlage, die von Wassergräben umgeben war. Daraus wurde ein Schlosskomplex mit interessanter Schlosskapelle (16. Jahrhundert) am 50m hohen Hausmannturm, dem Wahrzeichen von Erxleben.
Durch weitere offene Landschaft erreichen wir Morsleben mit atomarem Endlager und Info-Stelle. Die Tour führt über die A2 nach Marienborn mit Klosterkirche der Augustinerinnen, St. Marien und Schloss Marienborn.
Der nächste Halt ist Ummendorf mit der Burg Ummendorf (1178) und dem Bördemuseum. Geschichte vom Landleben der Magdeburger Börde wird präsentiert. Höhe erreichen wir im Hohen Holz am Edelberg (208m). Von dort geht’s nach Oschersleben (Bode). Bode, Mühlgraben und Großer Graben treffen sich nahe der Burg Oschersleben, um 1220 entstanden, in Resten erhalten, teilsaniert und umgebaut.
Nächster Ort ist Stadt Hadmersleben mit Heimatstube im historischen Rathaus. Etwas abseits unserer Tour ist die Klosterkirche St. Peter und Paul beim sehr schönen Kloster Hadmersleben (ehem. Benediktinerinnen-Abtei, 961 gegründet). Aus dem Ort hinaus gelangt man zum ehemaligen Kali- und Steinsalzschacht Hadmersleben und kommt nach Westeregeln mit dem Museum Alte Ziegelei bei einem Motorsportgelände.
Weiter geht’s zur Wasserburg Egeln mit dem Museum für Vor- und Frühgeschichte nebst einen 36m hohen Bergfried mit herrlichem Blick in die Egelner Mulde. Mit dem Mühlgraben gelangen wir nach Tarthun und zur Schachtanlage „Brefeld“ mit bis zu 510m tiefen Schächten. Jetzt geht’s noch durch Unseburg, durch eine Landschaft mit Wasser und Abbau nach Atzendorf zurück.
Bildnachweis: Von Sarkana from Berlin [FAL] via Wikimedia Commons
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