Sankt Goar am Rhein ist eine malerische Stadt mit zahlreichen Baudenkmälern im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Weithin sichtbar ist die Burg Rheinfels aus dem Jahr 1245, die das Burgen- und Heimatmuseum beherbergt. Gegenüber auf der anderen Rheinseite recken sich die Burgen Katz und Maus in die Höhe. Und stromaufwärts erhebt sich die Loreley.
Sankt Goar lässt sich wunderbar auf eigene Faust erkunden, denn an zahlreichen Punkten der Stadt bieten Hinweistafeln Informationen zur Geschichte entlang des kulturhistorischen Stadtrundgangs Via Sancti Goaris. Hier findet man z.B. Reste der Stadtmauer und der Türme (Kanzleiturm, Pulver- oder Hexenturm, Ruine des Taubenturms, Mauerzug mit Bastion), die zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert entstanden. Ebenso Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und repräsentative Wohnhäuser, zum Teil mit Zierfachwerk aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
In der Heerstraße reiht sich ein Denkmalschutzobjekt ans nächste: Repräsentative Villen, ehemalige Hotels, der Rathausneubau von 1880 und die katholische Pfarrkirche St. Goar und St. Elisabeth finden sich hier. Die neugotische Basilika entstand 1887-91. Der Turm des barocken Vorgängers dient als Glockenturm. In der katholischen Kirche kann man die Grabplatte des heiligen Goar und ein Altarbild aus der Zeit um 1480 anschauen. Das Altarbild gilt als eine der wertvollsten Arbeiten der Malerei am Mittelrhein.
Am anderen Ende der Heerstraße liegt der Markt und hier erhebt sich die evangelische Stiftskirche St. Goar. Unter Federführung der Abtei Prüm wurde bereits im 8. Jahrhundert zu Ehren des Priestermönchs Goar eine erste Kirche und ein Stiftsgebäude gebaut. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wütete ein Brand und in den folgenden vier Jahrhunderten wurde die Kirche nach und nach neu errichtet.
Aus der ganz frühen Bauzeit ist die romanische Hallenkrypta erhalten. Dort befand sich das Grab des heiligen Goar. Die romanische Krypta erstreckt sich unter dem Chor und der Apsis über vier Joche. Die Säulen sind aus Marmor, Granit und Sandstein. Um 1250 wurden die Apsis, der Chor und die Flankentürme gebaut. Es finden sich spätgotische Elemente sowie Veränderungen aus der Zeit des Barock. Ein Dachreiter mit Zwiebelhaube stammt aus dieser Zeit. Das Langhaus der Stiftskirche entstand im Stil der Spätgotik. Die Kanzel der Stiftskirche entstand um 1460.
Gleich in der Nachbarschaft zur ehemaligen Stiftskirche ist ein ehemaliges Stiftsgebäude aus dem Jahr 1724 zu finden. Im Kern besteht der fünfzehnachsige Putzbau aus Fachwerk und ist wohl noch älter. Das einstige Kloster St. Goar wurde vermutlich im 7. Jahrhundert als eines der ersten deutschen Klöster errichtet. Der Bau beherbergt heute das Finanzamt.
Sollte es regnen und man ist museal interessiert, lädt das Deutsche Puppen- und Bärenmuseum in der Sonnengasse 8 zu einem Besuch ein. 1750 wurde das Haus erbaut und es zeigt auf 600qm über 3.000 Puppen, Bären und Spielzeuge aus mehreren Generationen sowie eine Puppen- und Bärenklinik.
Ein weiteres Museum in Sankt Goar ist das Wahrschauer- und Lotsenmuseum am Bankeck am südlichen Stadteingang. Bevor elektronische Signalsysteme in der Schifffahrt Fuß fassten, erledigten Wahrschauer und Lotsen das Geschäft an den engen Biegungen, per Flaggen den Schiffen zu signalisieren, was entgegen kommt. Wahrschauen steht übrigens in der See- und Binnenschifffahrt für: Achtung, Vorsicht gebieten!
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