Schinderhannes-Raubroute im Antestal

Schmidthachenbach und das Antestal liegen zwischen den vermutlich bekannteren Städtchen Idar-Oberstein und Bad Sobernheim. Das Antestal hat einige hübsche Wanderrouten: Eselspfad (3km), Mühlentour (6km), Sagen- und Baumwanderweg (13km) und wir entscheiden uns heute für die Schinderhannes-Raubroute mit blauen Pfeilen und 11km. Das Wandergebiet Antestal liegt in der Urlaubsregion Naheland.

Wir starten südlich der Ortsgemeinde Schmidthachenbach im Großbachtal, einem Seitental der Nahe, vom Wanderparkplatz an der Antestalstraße, werden nach rund 7km im südlich davon gelegenen Sienhachenbach sein. Ansonsten sind wir durch Wald und Wiesen des naturnahen Antestals unterwegs.

Beim Wanderparkplatz gibt es Infos zu den Wanderrouten und zu den im Tal befindlichen Sehenswürdigkeiten. Zu Anfang wandern wir weggleich auf dem Eselspfad. Nahe der Antesmühle habe in der Nacht des 10.1.1800 ein Raumüberfall des Schinderhannes, amtlich Johannes Bückler, stattgefunden, heißt es auf der Infotafel und auch, dass die Räuberbande 24 Mann betrug, sie sich haben bekochen lassen, den Müllersmann verprügelten, Kleider stahlen, da der Müller kein Geld hatte. Im Anschluss hat die Bande im benachbarten Otzweiler einen Landwirt überfallen, ihn auf der Flucht erschossen und dessen Schwiegersohn schwer verletzt.

1803 wurde Bückler und 19 seiner Gefolgsleute in Mainz zum Tod durch das Fallbeil verurteilt. Bückler, aus einer Schinderfamilie (Abdecker) stammend, wurde vermutlich nur 24 Jahre alt. 211 Straftaten konnten ihm nachgewiesen werden. Auf der Runde wird es auch noch weitere Infos zu Mühlen geben.

Vom Eselspfad biegen wir nach links in den Wald ab und wandern einen Aufwärtsbogen, den Weg auf die Römerstraße, den die Räuber geritten sind. Wir kommen auf rund 400m. Abwärts wandern wir mit Wald, Weiden- und Feldrand sowie durch die Landwirtschaft und an die B270. Linkerhand ist Sien, rechterhand Sienhachenbach. Wir queren die Straße und den begleitenden Rad-Wanderweg und biegen in den rechten der Feldwege. Wir kommen durch Sienhachenbach, wo der Hachenbach durchfließt. Durch das wahrscheinlich heute räuberfreie Antestal wandern wir zum Ausgangsort zurück.

Bildnachweis: Von giggel [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons