Schlierbach ist der Verwaltungssitz der Gemeinde Brachttal im Unteren Vogelsberg. Die Gemeinde verdankt ihren Namen der Bracht, einem 32km langen Fluss, der als Hundsbach südlich von Herchenhain entspringt und in Wächtersbach in die Kinzig mündet. Sein Lauf gibt etwa ab Kirchbracht das letzte Stück der westliche Grenze des Vogelsbergs gegenüber der Wetterau vor.
Überregionale Bekanntheit hat Schlierbach vor allem durch ein Unternehmen gefunden. In Schlierbach wurde 1832 die Wächtersbacher Keramik gegründet. Zunächst produzierte man in Schlierbach zunächst zumeist weißes Gebrauchsgeschirr. Ab den 1850er Jahren wurden farbige Motive verwendet und im Zuge des Historismus wurde Wächtersbach eine Marke, die sich deutschlandweit durchsetzte.
Die zweite Stufe auf der großen Erfolgsleiter nahm man dann mit der Jahrhundertwende. Für Wächtersbach arbeitete nun Christian Neureuther, der grafische Entwürfe entwickelte, mit denen Wächtersbacher Keramik zum Trendsetter wurde und Konkurrenten wie Villeroy&Boch abhängte. Man spricht vom Wächtersbacher Jugendstil und aus dieser Zeit begründet sich auch der Umstand, dass Wächtersbach heute ein eigenes Sammelgebiet bei Porzellanliebhabern ist.
Nachdem Wächtersbacher Keramik sich in den 1960er Jahren als größter Keramikhersteller in Deutschland etabliert hatte, wurde durch Managementfehler auch gleich wieder der Niedergang eingeleitet. 2005 ging Waechtersbach pleite, wurde übernommen und lebt heute nur noch als Markenbezeichnung weiter – allerdings made in far east.
Die alten Fabrikgebäude in Schlierbach stehen noch, das war’s dann aber auch. Sehenswerte Sammlungen an künstlerischen Arbeiten der Wächtersbacher Keramik kann man heute im Brachttal-Museum und im Lindenhof-Museum in den Nachbarorten Spielberg und Streitbach anschauen – allerdings nur einmal im Monat und das auch nur zur Sommerzeit.
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