Zwischen Hüsten und Oelinghausen, ein wenig südlich der Ruhr, liegt der Arnsberger Stadtteil Herdringen am Fuß des Spielbergs (356m). Der Ort ist ausgesprochen alt, denn eine erste Erwähnung findet sich bereits um das Jahr 860. Bekannter als für seine Lage oder sein Alter ist Herdringen allerdings für zwei andere Aspekte: Schloss Herdringen und die Freilichtbühne.
Das Jagdschloss Herdringen ist ein echter optischer Leckerbissen. Schon vor 1500 hatte es auf dem Bergsporn über dem Tal der Röhr eine Burg gegeben, die Kettelsburg, die 1376 erstmals erwähnt wird. Sie existiert heute nur noch als Bodendenkmal. Eine zweite Anlage, das alte Schloss, entstand um 1500 als Nachfolger. Es hatte bis 1853 Bestand, dann wurde es abgerissen, denn es gab inzwischen das neue Herrenhaus - eben jenes Jagdschloss, das heute noch zu sehen ist.
Der Stil von Schloss Herdringen ist eine Besonderheit im Sauerland, denn es ist einer der wichtigsten neugotischen Profanbauten Westfalens und zum Teil im englischen Tudor-Stil gestaltet. Es wirkt sogar so britisch, dass es in den 1960er Jahren als Kulisse für Edgar-Wallace-Krimis diente. Fans des schwarzen Abtes oder des Fälschers von London erkennen es sicher wieder. Der Schinkel-Schüler Ernst Friedrich Zwirner hatte das Gebäude entworfen, das ab 1838 entstand. Eine Inspiration dafür war unter anderem das schlesische Schloss Kamenz.
Die vier Flügel des Gebäudes umstehen einen Innenhof, an der Ostseite ragen zwei quadratische Türme auf. Auf der Südseite fallen vor allem der markante Rundturm auf und der mit Türmchen und Zinnen versehene Mittelrisalit.
Schloss Herdringen ist von einem weitläufigen Schlosspark umgeben, der nach Entwürfen von Maximilian Friedrich von Weyhe angelegt wurde, einem romantischen Landschaftsgestalter. Nachdem es drei Jahrzehnte als Internat genutzt worden war, dient Schloss Herdringen seit 1998, nach umfassender Restaurierung, als Veranstaltungsort. 2008 waren erneut Filmteams vor Ort und zeichneten hier die Innenaufnahmen zur ZDF-Serie „Krupp – Eine deutsche Familie auf“.
Schon seit 1949 existiert die Freilichtbühne Herdringen südlich des Ortes. Vor allem die Kinderstücke, die hier Jahr für Jahr vor bis zu 800 Zuschauern pro Vorstellung aufgeführt werden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Aber auch ein Theaterstück für die Großen steht regelmäßig auf dem Programm. Rund 150 aktive Vereinsmitglieder sorgen ehrenamtlich dafür, dass pro Saison an die vierzig Vorstellungen gespielt werden können.
Vom Schloss aus nordöstlich gesehen liegt der Golfplatz des Golfclubs Sauerland. Wer statt einer Wanderung lieber sein Handicap verbessert, kann das hier tun. Der Club hat eine lange Tradition, schon 1958 wurde er gegründet. Und wer erst noch die Grundbegriffe des Golfsports lernen muss, der findet in der angeschlossenen Golfschule sicherlich den richtigen Kurs.
An der Einmündung der Röhr in die Ruhr entstand schon vor über 1.200 Jahren der Ort Hüsten. 1360 erhielt Hüsten von den Arnsberger Grafen die...
Der M-Weg des Müscheder SGV-Ortsvereins ist ein knapp 29 Kilometer langer Rundwanderweg, der dich rund um Müschede (Arnsberg) führt. Aufgrund der...
Startpunkt für die Nord-Süd-Querung des Sauerlands auf dem Sauerland-Hauptwanderweg X 24 des Sauerländischen Gebirgsvereins SGV ist der Möhnesee,...