An der Einmündung der Röhr in die Ruhr entstand schon vor über 1.200 Jahren der Ort Hüsten. 1360 erhielt Hüsten von den Arnsberger Grafen die Rechte einer Freiheit, was bedeutete: die Bürger waren frei, durften einen eigenen Bürgermeister wählen und ihren Ort selbst verwalten, und das ganz ohne Stadtrechte. Zum 650jährigen Jubiläum der Verleihung dieser Freiheitsrechte entwickelte der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) zusammen mit dem örtlichen Heimatkreis den Freiheitsweg in Hüsten, der durchgängig mit einem weißen H im Kreis auf schwarzem Grund ausgeschildert ist.
Startpunkt des Hüstener Freiheitswegs ist die Pfarrkirche St. Petri. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert als Nachfolger einer Holzkirche erbaut. Aus dieser stammt heute noch der romanische Kirchturm. Das Schiff selbst wurde aus Platzgründen ab 1861 als unverputzter Bruchsteinbau im Stile der Neugotik neu gebaut. Auf dem Kirchenvorplatz erinnert seit 1993 der Marktbrunnen an die Geschichte der Freiheit Hüsten von den Anfängen in der Landwirtschaft über die Entwicklung der Schwerindustrie bis in die Gegenwart.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche steht das Haus Hüsten, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurück reichen. Damals war es der Mittelpunkt einer rund 64ha großen Besitzung. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde Haus Hüsten zum Rittersitz. Nach zahlreichen Besitzerwechseln kam der eingeschossige Bruchsteinbau mit dem schlichten Walmdach 1979 in den Besitz der Schützenbruderschaft Hüsten, die es heute als Museum nutzt. Die ältesten Teile des heute noch bestehenden Sandsteingebäudes datieren auf die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Über den alten Friedhof führt der Freiheitsweg zur Ruhr und folgt dieser flussaufwärts bis kurz vor das Waldgebiet Herbremen. Jetzt knickt der Freiheitsweg nach Süden und erreich den Fuß des Spreibergs (277m), von dem sich einige schöne Aussichten auf Hüsten bieten.
Am Südrand von Hüsten geht es entlang bis ins Tal der Röhr, die bei Sundern entspringt und auf 29km über Hachen und Müschede bis nach Hüsten fließt. Über die Röhrbrücke erreicht der Freiheitsweg den Hexentanzplatz, einem Hügel am Kettelburgsiepen, dessen Namen an die mittelalterlichen Hexenprozesse erinnert.
Durch den Hüstener Ortsteil Mühlenberg verläuft der Freiheitsweg zum Friedhof Rumbecker Holz und passiert dann an der Pickenhainbrücke die Ruhr. Von der Brücke hat man einen schönen Blick auf die hier renaturierte Ruhr.
Wenig später passiert man das funktional gestaltete Rathaus der Stadt Arnsberg, die 1975 im Zuge der Gebietsreform mit Neheim-Hüsten verschmolzen wurde. Durch das Ruschufer führt der Freiheitsweg hinauf in den Wald, der sich zum Kleinen Hirschberg (240m) hinzieht. Hier stand einst eine Seilbahn, die Schlacke und Asche aus der Hüstener Gewerkschaft – einem großen Walzwerk – abtransportierte. Auch ein kleiner Märchenwald wurde hier am Breloh früher betrieben. Von all dem ist heute allerdings nichts mehr zu sehen.
Durchs kleine Erlenbachtal verläuft der Freiheitsweg wieder zurück zur Ruhr. Zuvor passiert man das 2006 errichtete Hüstener Freizeitbad NASS, das später durch ein Gradierwerk und den Solepark ergänzt wurde. In den Erlen wird die Ruhr überquert. Rechter Hand liegt der Festplatz der Hüstener Kirmes, eines der ältesten und größten Volksfeste im Sauerland. Über tausend Jahre lässt sich die Hüstener Kirmes zurückverfolgen und noch heute kommen am zweiten Septemberwochenende Zehntausende Besucher auf die Riggenweide nach Hüsten.
Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum Ausgangpunkt der Tour an der Petrikirche in Hüsten.
Bildnachweis: Von Optimist4343 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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