Der Ruhr von Meschede aus talabwärts folgend ist es nur etwas mehr als ein Kilometer Wegstrecke, bis man Schloss Laer erreicht, das wohl eindrucksvollste Gebäude auf dem Gebiet der Stadt Meschede. Eigentümer des Gutes war ursprünglich lange Zeit das Damenstift in Meschede, das es an unterschiedliche adelige Familien verlehnte. Der Name geht vermutlich auf die Familie Lare zurück; im Jahr 1268 taucht erstmals ein Bernolf von Lare in den zeitgenössischen Schrifstücken auf. Zuvor hatte man die Anlage Wulfeshof genannt. 1602 kam Haus Laer dann in den Besitz Heinrichs von Westphalen, und in der Familie von Westphalen ist das Herrenhaus bis heute.
Der neue Eigentümer ließ umfangreiche Bauarbeiten vornehmen. Insbesondere das heutige Herrenhaus entstand damals im Jahr 1608. Das vorhandene Mauerwerk des Vorgängerbaus wurde teilweise mit genutzt. 1669 wurde der Bau noch einmal verändert, vor allem der viergeschossige quadratische Treppenturm erhielt zu der Zeit sein barockes Portal und eine welsche Haube. 1764 entstand die Vorburg, eine großzügig und symmetrisch angelegte, mehrflügelige Anlage.
Noch gegen Ende des 17. Jahrhunderts war Haus Laer eine Wasserburg, umgeben von Wassergräben und landwirtschaftlichen Flächen. Die Wassergräben existieren heute nicht mehr, wohl aber ein sehr schöner Landschaftspark rund um das Schloss. Da es sich bis heute in Privatbesitz befindet, muss man sich allerdings mit Blicken von den Wanderwegen außerhalb begnügen, eine Innenbesichtigung ist nicht möglich.
Zu Haus Laer gehört auch eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist Johannes dem Täufer geweiht und weist einen kleinen Saalbau mit polygonalem Schluss auf. Trotz der gotischen Strebepfeiler muss man die Johanneskapelle doch dem Barock zusprechen: Portal, Schweifgiebel und die Dachreiter sind typisch für die barocke Ästhetik. Prachtvoll ist auch die Stuckdecke aus dem 18. Jahrhundert. Ein wenig abseits der Kapelle steht eine Statue des heiligen Liborius, der zusammen mit St. Godehard auch neben dem Altar zu finden ist.
Auf dem Buchholz (373m) südwestlich von Schloss Laer ist die beeindruckende, rund 20m hohe Turmruine Laer zu finden. Der aus Stein gemauerte Turm wirkt wie aus einem Märchen, und tatsächlich sollte er ein wenig idealisiert an die Ritterzeit des Mittelalters erinnern. Als Friedrich Wilhelm von Westphalen ihn 1785 erbauen ließ, lag der Wartturm inmitten einer Art Park und diente als romantischer Aussichtsplatz. 1860 wurde der Turm renoviert, was aber nichts an seinem „ruinösen“ Aussehen änderte. Dem romantischen Geschmack der Zeit folgend hatte der Bauherr den Turm nämlich von Anfang an als künstliche Ruine bauen lassen.
Die Hänge des Buchholz sind Teil des Naturschutzgebiets Ruhrtal bei Laer und Schneisenberg. Als ein typisches Sohlental mit Umlaufberg präsentiert sich das Ruhrtal an dieser Stelle, wobei der Buchholz wohl den Umlaufberg darstellt, also den Berg, der von der Ruhr im Bogen umflossen wird. Im Tal sind noch Reste der ursprünglichen Talauen mit ihren Feuchtwiesen zu finden, an den Hängen gibt es typische feuchte Hangmischwälder. Das bietet bedrohten Arten wie dem Rotmilan, dem Eisvogel oder auch dem Grauspecht einen passenden Lebensraum, die alle schon hier gesichtet wurden.
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