Es gibt kleine Geheimtipps. Wenn man nicht per Wanderatlas drauf käme, würde man vermutlich nie drauf kommen: Trinwillershagen und Schlemmin sind so Geheimtipps. Dazwischen viel offene Landschaft mit Wiesen und Feldern, ein bisschen Wald und in Schlemmin das Herrenhaus nebst Schlosspark.
Wir sind im Westen des Landkreises Vorpommern-Rügen, südöstlich von Ribnitz-Damgarten und es fühlt sich ein bisschen an wie eine studentische Exkursion in eine Gegend, in die man hingeschickt wurde. Walter Ulbricht war auch schon hier in Trinwillershagen: 1957. Er und der sowjetische Anastas Mikojan schauten sich die LPG „Rotes Banner“ an, die seinerzeit wohl musterhaft und modern war. Und, man mag es kaum glauben, Georg W. Busch war 2006 zum Barbecue in Trinwillershagen, auf Einladung von Angela Merkel, die den Ort in ihrer „politischen Heimat“ durch eine Veranstaltung positiv in Erinnerung hatte.
„Trin“ kürzen die Bewohner ihren Ort ab, der schon durch die Weltpresse ging, beiderseits des Vorhangs. Den Gasthof, der das Grillen ausrichtete, gibt’s noch. Wir starten quasi dahinter, vom Parkplatz beim Sportplatz. Wir wandern zum Tründelkernpark, der 2013 eröffnet wurde. Der Naturstein-Torbogen soll das Eingangstor in die Nordvorpommersche Waldlandschaft symbolisieren.
Die Schlemminer Straße wird zur Lindenstraße und wir kommen schnurstraks nach Neuenlübke, schlagen einen Haken, kommen durch Neuenrost und nach Schlemmin, das slawischen Ursprungs ist. Das Herrenhaus Schlemmin, anstelle einer Wasserburg, ist von einem Schlosspark umgeben. Von 1846 bis 1850 entstand dann dieser Traum aus Weiß im märchenhaften neugotischen Stil mit Zinnen, Turm und was so dazugehört. In den 1930ern und 1940ern stand das Schloss leer. 1943 war ein Lazarett drin. An die dort Verstorbenen erinnert eine Gedenkstätte im frei zugänglichen Park. Nach mehrfachem Hin und Her zwischen öffentlichen und wirtschaftlichen Nutzungen, gehört das Schloss seit 2020 einem Privatmann.
Wir machen einen Abstecher zur Dorfkirche Schlemmin aus dem 13. Jahrhundert. 1878 wurde sie nach einer gründlichen Instandsetzung nebst Überformung neu geweiht. Wir verlassen den Ort, kommen durch ein Wäldchen, queren den Tribohmer Bach und tippen den südöstlichen Ortsausgang von Ahrenshagen an, biegen rechts ab, durchstreifen den Ortsteil Todenhagen. Todenhäger- und Ahrenshäger Straße leiten nach Trin zurück.
Bildnachweis: Von JanRehschuh [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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