Der Leipziger Auenwald kann nicht nur wild und ursprünglich, er kann auch Park. Das sehen wir, wenn wir das Rosental im nördlichen Teil des Leipziger Auenwalds ansteuern, das zwischen dem Leipziger Zoo, dem Parthetal und dem Elstermühlgraben liegt.
Das Rosental verdankt seinen Namen übrigens wahrscheinlich nicht der gleichnamigen Blume, sondern dem slawischen Wort rozdot, was für Niederung steht. So jedenfalls vermuteten es die Gebrüder Grimm in ihrem Deutschen Wörterbuch.
Wir starten unsere kurze Erkundungsrunde am Parkplatz Möckernsche Allee an der Waldstraße. Wir folgen eben dieser Möckernschen Allee nach Süden und kommen an die Hundewiese Rosental. Hier stoßen wir auf den Leibnizweg, dem wir ein Stück folgen und dann nach rechts in die Kuhturmallee und gleich wieder rechts zur Leutzscher Allee abbiegen.
Wenig später kommen wir zur Straßenkreuzung Zöllnerweg/Waldstraße und wandern hinter der Straße weiter durch den Auwald zum Elstermühlgraben. Der Elstermühlgraben ist rund 4km lang und verläuft heute teilweise unterirdisch. Ursprünglich angelegt wurde der Elstermühlgraben als Nebenarm der Weißen Elster vor rund tausend Jahren.
Wir folgen dem Elstermühlgraben, vorbei an der Staxbrücke, bis kurz vor die Weiße Elster. Ein Stück davor halten wir uns rechts zum Rosentalteich. Der ist dank der trockenen Sommer der letzten Jahre mittlerweile ausgetrocknet. Das ist schade, denn der Teich trägt den Beinamen „Froschteich“ und den Fröschen dürfte es jetzt eindeutig zu staubig sein.
Linkerhand von uns gibt es dagegen Wasser und zwar in Form der Parthe. Die Parthe ist ein 57 Kilometer langer Fluss, der im Glastener Forst entspringt und in Leipzig (ungefähr 250m hinter dem Rosenteich) in die Weiße Elster mündet. Die Parthe gibt uns nun den Weg vor zum Rosentalturm.
Der Rosentalturm steht auf dem Rosentalhügel (125m), vor Ort auch Scherbelberg genannt, weil er aus Scherben und anderem Hausmüll im 19. Jahrhundert aufgeschüttet wurde. Bereits 1896 wurde hier erstmals ein Aussichtsturm gebaut. Der heutige Rosentalturm stammt von 1975 und ist eine Stahlkonstruktion, die bei einem frischen Windchen durchaus mitschwingt, weshalb man ihn auch als Wackelturm kennt.
Die Aussicht vom Rosentalturm reicht zum Flughafen Leipzig und über nördlichen Stadtteile Leipzigs bis hin zur City-Skyline mit Thomaskirche, Nikolaikirche und dem „hohlen Zahn“ zum Leipziger Fußballstadion und zum Völkerschlachtdenkmal. Vom Rosentalturm spazieren wir entlang der Parthe zurück zum Parkplatz.
Bildnachweis: Von Frank Vincentz [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Wer die musikalische Geschichte Leipzigs auf einem Spaziergang kennenlernen möchte, hat mittlerweile die Qual der Wahl aus einer Reihe von Touren,...
Die reiche musikalische Historie in Leipzig bietet Stoff für gleiche eine Reihe von angelegten Spaziergängen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen....
Leipzig – größte Stadt Sachsens, Kreativzentrum in Mitteldeutschland, Messestadt, mit dem Gewandhausorchester und dem Thomanerchor eines der kulturellen...