Die Kreisstadt St. Wendel liegt im oberen Bliestal, rund 35km nördlich von Saarbrücken. Die Stadt ist nach dem hier im 6. Jahrhundert tätigen heiligen Wendelin benannt. Der Mönch aus Irland oder Schottland stammte aus einer wohlhabenden Familie, entschied sich aber für das einfache und demütige Leben, welches er in den Dienst Gottes stellte.
Seine Karriere im Sankt Wendeler Land begann vermutlich auf dem Rückweg einer Pilgerreise von Rom, als er bei einem Gutsherrn als Hirte anfing. Die spätgotische wundervolle Wendelinusbasilika bewahrt die Gebeine des Heiligen auf und wurde im 14. Jahrhundert gebaut. Die Wendelinusbasilika ist das Wahrzeichen von St. Wendel, in dem noch weitere Örtlichkeiten den Wendelin im Namen tragen.
Die Baudenkmäler von St. Wendel gruppieren sich um die Wendelinusbasilika und sind in der Mehrzahl stattliche Bürgerhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Das Alte Rathaus mit dem Mansarddach wurde an der Stelle eines zerstörten Vorgängers gebaut und 1803 fertig. Die schöne Freitreppe kam 1853 hinzu. Benachbart liegt das sogenannte Schwanenhaus, wo der Komponist und Kapellmeister von Wien, Philipp Jakob Riotte, 1776 geboren wurde. Gegenüber in der Schlossstraße 7 steht das Rathaus in einem sanierten historischen Gebäude. Hinter den sieben Fensterachsen mit Rundbögen ist die Hauptverwaltung zuhause.
Am Schlossplatz, der zentral in der Fußgängerzone liegt und einen Brunnen hat, finden zahlreiche Veranstaltungen und Märkte statt. Neben der Basilika St. Wendelin findet sich in der gleichen Straße die Magdalenenkapelle in einem Wohn- und Geschäftshaus. Hier ist die Krypta erhalten, in der zuvor die Gebeine des Wendelins aufbewahrt worden sind und wo man jetzt einen Wein trinken kann. Doch auch die protestantischen Bürger St. Wendels haben eine Kirche bekommen. Die evangelische Kirche steht als klassizistischer Bau seit 1845 in der Wendalinusstraße.
In der Missionshausstraße steht ein weiteres Wahrzeichen von St. Wendel, das Missionshaus der Steyler Missionare. Das Missionshaus sollte für die Ausbildung von Priesterschülern sein. Baubeginn war um 1900 mit dem Pfortenbau. In den folgenden 14 Jahren entstanden weitere Gebäude auf dem Areal und die Klosterkirche. Danach kamen Erweiterungen hinzu mit Buchhandlung und Museum und später folgten ein neues Internat und weitere schulische Zweckbauten.
Heute findet sich hier das Arnold-Janssen-Gymnasium benannt nach dem Gründerpater in St. Wendel, und ein Missions- und Völkerkundliches Museum der Ordensgemeinschaft, das exotische Exponate aus aller Welt präsentiert, gesammelt von den Missionaren. Es zeigt fremde Kulturen, ihr Leben und Schaffen, Objekte aus China und Neu Guinea, Tierpräparate, Schnitzkunst, Schmuck und Waffen, Musikinstrumente aus Afrika, Masken und vieles mehr.
Auf die Missionare des Ordens geht in St. Wendel auf dem Atzenhübel die Missionshauskirche zurück, in der gleichnamigen Straße, die den Stadtkern und den Wendelinushof miteinander verbindet. Der Vierseiterhof entstand am Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute bietet der Wendelinushof ein Erlebniszentrum Gastronomie mit Gärtnerei, Hofladen und Landwirtschaft mit eigener Viehzucht. Ebenfalls auf dem Hof ist ein Kräutergarten angelegt.
Das Mia-Münster-Haus in der Wilhelmstraße ist das kulturelle Zentrum von St. Wendel mit Stadt- und Kreisbibliothek sowie dem Stadtarchiv. Das Haus ist nach der Künstlerin Mia Münster benannt und beherbergt eine Dauerausstellung ihrer Werke. Mia Münster wurde 1894 in St. Wendel geboren und 1970 begraben. 40 Bilder von ihr sind ausgestellt. Im Museum findet sich zudem eine historische Abteilung mit Römerfunden und barocke Gemälde zum Heiligen Wendelin. Weitere Schwerpunkte sind Herzogin Luise von Sachsen-Coburg gewidmet und dem Komponisten Philipp Jakob Riotte.
Der heilige Wendelin begegnet dem Besucher noch öfter in St. Wendel. Etwas außerhalb liegt die Wendelinuskapelle am Fuß des Bosenbergs (485m), wo der Heilige als Eremit gelebt haben soll. Zwischen der Bahnhofstraße und Brühlstraße steht er als Bronzestatue, in der Oberstadt steht er als Figur auf dem Wendelinusbrunnen und wenn man durch die Mommsstraße kommt, ist er dort als moderne Skulptur zu sehen, die 2000 entstanden ist.
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