Was vielerorts wünschenswert wäre, ist in Taunusstein schon Realität: Eine Bürgerstiftung kümmert sich darum, dass auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen gesellschaftliches Engagement nicht hintangestellt wird. So arbeiten in Taunusstein Bürger ehrenamtlich an verschiedenen Projekten, um den Lebenswert in der größten Stadt des Rheingau-Taunus-Kreises zu erhöhen.
Eines dieser von der Bürgerstiftung betriebenen Projekte ist die Ausschilderung eines großen Rundwegs um Taunusstein, der Taunussteiner Runde. Über 40km schlagen zu Buche, will man die Taunussteiner Runde komplett erwandern. Aber es bieten sich natürlich für den gemütlichen Sonntagsmarsch auch einzelne Etappen an, von denen die Bürgerstiftung zehn vorschlägt.
Startpunkt für die Taunussteiner Runde kann z.B. der Sportplatz in Seitzenhahn sein. Von hier geht’s gegen den Uhrzeigersinn zur Eisernern Hand, einer Passhöhe, die zwischen Altenstein (501m) und Biegel (547m) über den Taunushauptkamm führt. Am Ringwall Altenstein vorbei führt die Tausnussteiner Runde am Ortsrand von Hahn vorbei zum Limes an die Stelle, wo einst das Kleinkastell Heidekringen gestanden hat.
Durch das Naturschutzgebiet Fürstenwiese steuert die Taunussteiner Runde nordwärts bis zum Wiesbadener Jagdschloss Platte, dem südlichsten Punkt auf der Rundtour. Wenig später wird auf Höhe der wiederum zu Taunusstein gehörenden Siedlung Platte ein weiteres Naturschutzgebiet gequert, die Neuhofer Heide, mit schönem Heidebewuchs und gutem Ausblick auf den Taunussteiner Stadtteil Neuhof.
Als nächstes Ziel liegt das ehemalige Römerkastell Zugmantel an der Taunussteiner Runde. Das Kastell am Zugmantel wurde noch vor dem Limes eingerichtet, um Handel und Verkehr zwischen den Römern in Wiesbaden und Mainz und den Germanen aus dem Limburger Becken zu regeln. Später war es dann eines der wichtigsten Befestigungen am Grenzwall Limes, der über 550km vom Rhein bis an die Donau führte.
Der Standort des Kastells war gut ausgewählt. Einerseits führte hier ein wichtiger Handelsweg – die Hühnerstraße – vorbei. Andererseits war die Wasserversorgung sichergestellt, denn die Aar, der größte Fluss im Taunus, entspringt hier oberhalb des Taunussteiner Stadtteils Orlen.
Bis nach Niederlibbach, dem nördlichsten Teil von Taunusstein, geht es weiter, dann ist der Scheitelpunkt erreicht und der Rundweg weist wieder südwärts. Die Taunussteiner Runde geht kurzzeitig fremd und verläuft auf der Gemarkung der Gemeinde Hohenstein im Aartaunus, um das Hofgut Georgenthal mit dem Limesinformationszentrum des Rheingau-Taunus-Kreises in die Wegführung einzubinden.
An Wingsbach und Watzhahn vorbei führt die Taunussteiner Runde nun zum Hähncheskopf (434m), von wo man einen guten Ausblick auf Bleidenstadt mit der früheren Klosterkirche St. Ferrutius, der Kirche St. Peter auf dem Berg und das östliche Aartal hat. Von hier ist es dann nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Taunussteiner Runde in Seitzenhahn.
Bildnachweis: Von Gerda Arendt [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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