Loretta von Sponheim war eine toughe Frau. Im Mittelalter – Frauen hatten damals ja nicht allzuviel zu melden – bot sie den testosterongesteuerten Herrlichkeiten ordentlich Paroli. Um ihre Ziele zu erreichen, ließ sie sogar den Kurfürsten aus Trier gefangen nehmen, einen der mächtigsten Männer seiner Zeit.
Der Kurfürst zeterte, der Papst drohte mit Exkommunikation, aber am Ende setzte Loretta ihre politischen Forderungen durch und erhielt auch noch ein ordentliches Lösegeld. Und dann kümmerte sich sogar der Kurfürst noch darum, dass der Papst wieder besänftigt wurde. Diplomatisches Geschick und Durchsetzungswille in Reinkultur.
Gräfin Loretta, so die Legende, baute vom kurfürstlichen Lösegeld eine Burg an der Nahe, die Frauenburg und hier verbrachte sie ihre alten Tage. Unterhalb der Frauenburg beginnt heute in Erinnerung an Gräfin Loretta von Sponheim eine der beliebten Traumschleifen entlang des Saar-Hunsrück-Steigs.
Wir starten am Wanderparkplatz in der Bahnhofstraße in Frauenberg im Nahetal. Wir wandern hinauf Richtung der Burg Frauenburg, die 1327 fertiggestellt und im 17. Jahrhundert zerstört wurde. Vom Aussichtspunkt Burgblick genießen wir die Sicht auf die 2013-15 im Bestand gesicherte Burgruine.
Dann geht es weiter zum Nahekopf (424m). Linkerhand liegt der Aussichtspunkt Wildelei. Es geht heran ans Gelände des Truppenübungsplatzes Baumholder und dann nordwärts zum Rastplatz Dirks Ruh, wo sich abermals ein schöner Ausblick eröffnet. Wir sehen den Erbeskopf (816m), den Idarkopf (746m), den Mörschieder Burr (646m) und das Nahetal.
Es geht um den kleinen Ort Frauenberg herum. Wir passieren Willrichs Hain und kommen auf dem Pfad des Wilderers bis zur Schutzhütte Hammerstein folgen. Bei Hammerstein passieren wir das Nahetal und wandern am linken Ufer zum Weibersprung, einem Aussichtspunkt mit schönem Blick auf den Klausfelsen.
Wenig später kreuzen wir die Bahntrasse und spazieren auf dem Meerjungfrauenweg zurück zum Wanderparkplatz und der Burgschänke zu Füßen der Burg Frauenburg.
Bildnachweis: Von Muck [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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