Von der Fasanerie in den Kollenbruch (Groß-Gerau)

Im südlichen Rhein-Main-Gebiet liegt die Kreisstadt Groß-Gerau. Die zwei großen „G“ kennt mancher vielleicht von Kennzeichen. Im nordwestlich gelegenen Rüsselsheim am Main sind die Opel-Werke. Unsere Wanderung ist südlich des Kerns von Groß-Gerau, beginnt im Park der Fasanerie. Wir wandern „Auf Esch, durch die Naturschutzgebiete Kollenbruch und Osterbruch nebst Landgraben. Feldflur und Bachniederungen sind weitere Begleiter.

Start ist der Parkplatz der Fasanerie. Nahebei wurde ein Kastell entdeckt, ein Römerlager mit ziviler Siedlung, das bis zur Aufgabe des Limes wohl bestanden hat. Das Kastell ist Bodendenkmal und befand sich auf der hochwasserfreien Sanddüne „Auf Esch“. Hier ist jetzt etwa die Fasanerie Groß-Gerau als bewaldeter Park, wo ein Tiergarten und ein Abenteuerspielplatz zu finden sind.

Die Fasanerie Groß-Gerau wurde in den 1720ern angelegt. Die Steine der Umfassungsmauer sind vom Schloss Dornberg. Die Herzöge von Darmstadt und andere aus dem Hause Hessen erholten sich im Park oder jagten Fasane, Rot- und Damwild, das man allesamt herschaffte, damit es vor die Flinten laufe. Die Esel und Pfaue, die heimischen Tiere und ein paar Exoten im 1958 gegründeten Tiergarten sind kugelsicher.

Wir queren den Park gen Nordwesten, ebenso die Bebauung und kommen in das Naturschutzgebiet Kollenbruch von Groß-Gerau. Durch den Kollenbruch wandern wir mit der Natur zur rechten und den Häusern zur linken Seite.

Dann biegen wir nach rechts in den Apfelweinpfad und kommen an den Landgraben. Südlich von dem schließt das Naturschutzgebiet Osterbruch von Groß-Gerau an. Der 27ha große Kollenbruch zeigt eine verlandete Altneckarschleife des Groß-Gerauer Sandes. Die 15ha Osterbruch sind die Fortsetzung, mit Röhrichten, Seggenried, Feuchtwiesen und dem Ziel, die landwirtschaftliche Flächennutzung zu reduzieren.

Wir wandern ein Stück entlang dem Landgraben und durch die Feldflur in Richtung Dornheim. Davor wird die Mainzer Landstraße gequert und wir begeben uns auf den Rückweg. Der führt zwischen den Auwiesen des Scheidgrabens und den Feldern an der Mainzer Landstraße entlang. Den Mühlgraben begleitend kommen wir durch Berkach und weitere offene Landschaft zum Ausgangsort zurück. Dabei streifen wir Schloss Dornberg, von dessen Substanz Torbauten erhalten sind. Hinter der Mauer ist die Kreisvolkshochschule. Das Schloss ist eine Station an der Regionalpark-Rhein-Main-Route.

Bildnachweis: Von Thomas Pusch [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons