Den Nordostzipfel des Nutscheids bildet die Stadt Waldbröl. Hier entspringt der Waldbrölbach, der die Nordgrenze des Nutscheid bildet und über 21km der Bröl zufließt, die er bei Bröhleck in der Gemeinde Ruppichteroth erreicht. Waldbröl bildet für viele Orte im Sieg-Bergland das übergeordnete Dienstleistungs- und Einkaufszentrum, ist es doch mit rund 11.000 Einwohnern zugleich der größte Ort im weiteren Umkreis.
Größte historische Sehenswürdigkeit in Waldbröl ist die evangelische Kirche, die im Jahr 1131 errichtet wurde. Aus dieser Zeit stammt noch der romanische Turm, und auch das Taufbecken im Innern dürfte ein ähnliches Alter aufweisen. Der Kirchenhauptbau dagegen musste im 19. Jahrhundert abgerissen werden und wurde 1841-43 neu errichtet. Sehenswert ist auch das Denkmal für den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III., das 1863 aus Anlass des 50. Jahrestages der Erhebung des preußischen Staates neben der evangelischen Kirche errichtet wurde.
In dieser Zeit lebte der 1803 in Waldbröl geborene Anton Wilhelm von Zuccalmaglio schon nicht mehr auf dem Nutscheid. Dennoch gedenkt Waldbröl ihrem Sohn seit 2003 mit einem Denkmal am Zuccalmaglio-Platz in der Innenstadt. Der Schriftsteller und Volksliedforscher, der sich selbst den Künstlernamen Wilhelm von Waldbrühl gab, ist mit dem halb übernommenen, halb selbst gedichteten Evergreen „Kein schöner Land in dieser Zeit“ in die Geschichte des deutschen Liedguts eingegangen. Zuccalmaglio starb 1869 in Nachrodt im sauerländischen Lennebergland.
An einer weitere Person der Geschichte möchte Waldbröl nicht so gerne erinnert werden: Robert Ley, von 1932 bis zum Kriegsende Reichsleiter der NSDAP und damit einer der ranghöchsten Politiker der Zeit. Er residierte auf Gut Rottmann, etwa 6km von Waldbröl entfernt. Ley, der aufgrund seiner Alkoholkrankheit auch Reichstrunkenbold genannt wurde, wollte aus Waldbröl die größte Stadt zwischen Köln und Kassel machen. 300.000 Menschen sollten hier Traktoren schrauben und in zehn Adolf-Hitler-Schulen auf Parteilinie gebracht werden. Ley tötete sich 1945 bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen selbst.
Neben einigen Bauresten in Gut Rottland ist das letzte sichtbare Zeichen aus der Zeit Leys die sogenannte Hitlermauer oberhalb von Waldbröl, die seit 1982 den Schriftzug „Nie wieder Krieg“ trägt und heute ein Zeichen gegen das Vergessen ist. Die Mauer sollte Teil einer der von Ley geplanten Hitler-Schulen werden. Wie die meisten anderen Pläne des Reichsleiters wurde das aber nicht verwirklicht. Heute genießt man von der Mauer einen guten Ausblick auf Waldbröl.
Das richtige Touristen-Highlight in Waldbröl sind aber nicht Bauwerke, sondern der 14tägige Vieh- und Krammarkt, der immer donnerstags am Vormittag stattfindet. Der Vieh- und Krammarkt Waldbröl wurde erstmals 1851 abgehalten. 1935 wurden auf diesem Markt über 20.000 Stück Vieh gehandelt. Der angeschlossene Krammarkt gilt heute mit bis zu 25.000 Tagesbesuchern als einer der wichtigsten Märkte im Bergischen Land.
Ähnliche Dimensionen hat in Waldbröl dann nur noch das Stadtfest Waldbröl, das am Wochenende nach Pfingsten steigt und als größte Kirmes im Oberbergischen Kreis zählt. Und auch am ersten Adventswochenende ist in Waldbröl viel los, dann nämlich laden 150 Stände die Menschen zum Waldbröler Weihnachtsmarkt.
Südlich von Waldbrölbach auf den Höhen des Nutscheids finden sich einige Naturschutzgebiete. Am spannendsten ist das nur gut 6ha große Quellmoor bei Neuenhähnen. Hier wächst noch die seltene Moorlilie. Deutlich größer – nämlich 82ha – ist das östlich bei Bladersbach gelegene Naturschutzgebiet Kesselsiefen und Galgenberg. Das Gebiet ist geprägt von ausgedehnten Moor- und Auenwäldern mit Eichen, Erlen, Eschen, Birken und Buchen sowie einem verzweigten Quellbachsystem mit Unterwasser-Vegetation.
Auch einige Mühlen gab es früher im wasserreichen Nutscheid. Die einzige heute noch funktionsfähige Mühle im Raum Waldbröl ist die Bruchhauser Mühle südlich der Kernstadt. Die dreistöckige Öl- und Getreidemühle wurde 1571 erstmals urkundlich erwähnt. Eine andere schmucke Anlage mit schönem Angelteich und Wildgehege ist die Vierbuchermühle im Schnörringer Bachtal.
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