Auf der Schwäbischen Alb und dessen Biosphärengebiet ist Zainingen mit seinen 801m Höhe eines der höchstgelegenen Albdörfer im Landkreis Reutlingen. Zainingen gehört zur Gemeinde Römerstein und der Ort wurde bereits 788 im Lorscher Codex genannt. Seine Martinskirche geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Wir werden sie streifen und im Süden des Ortes zum 20m hohen Waldgreutturm unterwegs sein.
Wir starten an der B28/3465 und Ulmer Straße, am östlichen Ortsausgang von Zainingen. Das lag einst an der Handelsstraße Paris-Prag. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn und werden nach rund 4,7km am Turm Waldgreut auskommen. Zunächst streifen wir den südlichen Ortsrand von Zainingen. Rechterhand ist die Kirche St. Martin, von einem Friedhof umgeben. Auffällig ist die hohe Kirchhofmauer aus dem Jahr 1559.
Wir wandern in südwestliche Richtung und kreuzen die Panzerringstraße. Westlich ist als ein weiterer Turm der 42m hohe Hurschturm von 1981. Unsere Wanderung durch Wald und Wiesen einerseits, landwirtschaftlichen Flächen andererseits, führt uns gen Osten zum Waldgreutturm.
Der Waldgreutturm ist wie der Hurschturm eine Stahlgitterkonstruktion, misst 20m ist dafür aber 20 Jahre älter. Wir sind auf rund 860m und haben eine herrliche Aussicht. Nördlich rückt das obere Filstal ins Sichtfeld, mit der Furche zwischen Filsursprung und Papiermühle. Auch der Drackensteiner Hang am Albaufstieg ist zu sehen. In östlicher Richtung schaut man über Laichingen nach Machtolsheim und Berghülen bis zur Blaubeurer Alb. Wenn das Wetter super ist, kann man vielleicht das Ulmer Münster sehen. Südlich und westlich legt sich einem der Truppenübungsplatz Münsingen (Achtung: vor Blindgängern wird gewarnt) zu Füßen. Auch im Süden ist die Alpenkette am Horizont zu sehen.
Wir kreuzen nach dem erhabenen Blick erneut die Panzerringstraße und kehren nach Zainingen zurück. Bevor wir uns vom Ort entfernen, lohnt ein Abstecher in den malerischen Dorfkern mit dem kleinen Weiher, der Zaininger Hüle. Hülben oder Hülen sind künstlich angelegter Weiher auf den wasserarmen Hochflächen der Schwäbischen Alb, die aufgrund der Wasserversorgung angelegt wurden und sich aus Regenwasser speisen. Von diesen Stillgewässern besaß Zainigen einst vier. Einer ist übrig und bietet ein ruhiges Plätzchen.
Bildnachweis: Von Pjt56 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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