Waldläufer: Weinpanorama bei Handthal im Steigerwald

Eine sehr unterhaltsame und waldreiche Runde legt uns die Region und den Weinbau im Steigerwald zu Füßen, mit Start und Ziel in Handthal, wo man sich beim Steigerwaldzentrum (Ortseingang) erst in Stimmung bringen kann. Um Handthal liegen Wiesen, Felder, Wald und Weinlagen.

Handthal ist ein Ortsteil des Marktes Oberschwarzach. Nördlich erhebt sich am Stollberg die Stollburg als Ruine, rundherum ist der Stollbergerforst und am südöstlichen Ortsrand ist das Steigerwaldzentrum mit Dauerausstellung und Holzwissen. Unsere Runde beginnt mitten in Handthal, in dem der Handthaler Bach fließt und der Wein in den Weingütern. Südlich unseres Starts beim Café Lust ist die Kirche St. Maria Magdalena (1810).

Wahrzeichen von Handthal ist der Stollberg, nordwestlich des Ortskerns, der mit 443m einer der höchsten Berge im Steigerwald ist. Seine weitere Charakteristik ist an seinem Südhang zu sehen, der steht mit Wein voll. Hier ist das höchstgelegenen Weinbaugebiet Frankens und die Lese beginnt meist erst im Herbst. Dazu kommen wir später.

Weingut und Forellenhof, Pension, Wiesen und Reben nebst Wald geleiten ansteigend zum Magdalenenkreuz. Bis 1809 war hier ein Kirchlein, dem eine Kapelle vorausging, ein Pilgerort und ein Franziskanerkloster mit Hospiz, das 1803 aufgelöst wurde. Am Aussichtspunkt mit schönem Talblick, durch die Bäume flankiert, beginnen Schutzgebiete, das NSG „Der Hohe Buchene Wald am Ebracher Forst“, angegliedert das „Naturwaldreservat Waldhaus mit Feuchtbereich im Handthalgrund“.

Wir wandern durch den Wald weiter bergauf und kommen zum Steinernen Kreuz am alten Rennweg Würzburg-Bamberg. Nächstes Kreuz ist im Bürgerwald. Wir biegen zur Murrleinsnesthütte (Schutzhütte) ein. Nah ca. 2/3 der Runde haben wir im Wald bei 490m den höchsten Punkt.

Pfade und Wege im Wechsel bewandern wir sanft hinab zur Ruine der Stollburg auf dem Stollberg. Die Burg entstand vermutlich im 12. Jahrhundert und wurde im Bauernkrieg 1525 abgefackelt. Man sieht einen 14m Rest des Bergfrieds und munkelt dass der Minnesänger Walther von der Vogelweide aus dem Stollburg-Nest geflogen ist.

Wir sind auf dem Weinberg und haben einen fantastischen Blick vom Aussichtspunkt „terroir-f“. Der Platz wird als magischer Ort im Fränkischen Weinland beworben. Unter dem Dach „terroir-f“ finden sich weitere Frankenmagie-Punkte. Am Handlauf erfährt man die Weltgeschichte des Weinbaus und von der Plattform genießt sich ein fantastischer Blick ins Steigerwaldvorland. Gastronomie fehlt heroben auch nicht. Steil geht’s durch den Wein nah Handthal zurück.

Bildnachweis: Von Benreis [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons