Waldnaabtal-Rundwanderung (Falkenberg in der Oberpfalz)

Die Waldnaab ist der östliche Quellfluss der Naab und wird ihrerseits durch die Vereinigung zweier Quellflüsse gebildet, der längeren Tirschenreuther Waldnaab aus dem Oberpfälzer Wald und der wasserreicheren Fichtelnaab aus dem Fichtelgebirge. Südwestlich von Falkenberg ist ein 182ha großes Stück des Tals der Tirschenreuther Waldnaab als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Wir schauen uns das mal vor Ort und fahren dafür nach Falkenberg, was sich gut über die Autobahn A93. Dumm für den Fahrer ist es allerdings, dass er dann nicht in den Genuss eines typischen Falkenberger Spezialität kommt, dem Zoigl. Der Zoigl ist ein untergäriges Bier und wird fast ausschließlich in der Oberpfalz gebraut. Das Brauen des Zoigl-Bieres gehört zum immateriellen Kulturerbe Bayerns.

Unsere Tour startet am Parkplatz gegenüber der St. Pankratius Kirche, einer neuromanischen Saalkirche, die 1905–08 errichtet wurde. Wir halten uns zunächst südwärts und gehen hinauf auf den Falkenberger Kalvarienberg, wo 1934 ein großes Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs gebaut wurde.

Dann gehen wir langsam wieder etwas abwärts Richtung Tirschenreuther Waldnaab, treffen auf eine Weiherkette und kommen dann zur kleinen Hammerkapelle aus dem 18. Jahrhundert. Am Waldrand entlang kommen wir zu einem Aussichtspunkt und ab hier weiter durch den Wald zum Mühlnickelweiher. Hier kann man baden, fischen und campen, also ein guter Platz für eine kurze Rast.

Jetzt folgen wir dem Mühlnickelbachtal zur Waldnaab und treffen an der Mündung auf die Blockhütte Waldnaabtal, ein beliebtes Ausflugslokal mit Biergarten.

Durchs Waldnaabtal wandern wir weiter und kommen schon bald zum Butterfass. Das ist eine Felsformation, um die sich viele Sagen ranken. Bei normalem Wasserstand lässt sich die Waldnaab an dieser Stelle trockenen Fußes überqueren. Bei höheren Pegelständen jedoch entstehen reißende Stromschnellen.

Die nächsten Stationen im Waldnaabtal sind der Sauerbrunnen (kein Trinkwasser!), der Amboss und der Kammerwagen (beides wiederum markante Felsen). Am Ende unsere Waldnaabtal-Runde kommen wir zum Wanderparkplatz Waldnaabtal und von hier zurück Falkenberg.

In Falkenberg lohnt jetzt nicht nur die Einkehr in eine der Zoiglstuben, sondern auch eine Besichtigung der Burg Falkenberg. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert. 1936-39 baute sie der damalige Besitzer, Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, wieder auf und restaurierte sie denkmalgerecht. Graf von der Schulenburg war am Hitler-Attentat am 20. Juli 1944 beteiligt. Wäre das erfolgreich gewesen, hätte Schulenburg in einer neuen Regierung die Position des Außenministers bekleidet. Es kam anders, der Graf wurde wie viele andere Beteiligte hingerichtet. Seit 2008 ist die Marktgemeinde Besitzer der Burg, die heute kultureller Mittelpunkt des Orts ist.

Bildnachweis: Von Stefan Lintl [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons