Waldner Alm und Wiesermoos Rundwanderung

Entschleunigung und herrlicher Naturgenuss erwarten den Gast im Ahrntal und in unserem Startort Kasern. Dessen Ursprung bildete das Berghotel Kasern, damals hieß es Ahrntaler Tauernhaus. Es steht auf 1.600m an der Ahrn. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn, hinauf zur Waldner Alm (Waldneralm) auf 2.068m, streifen Bächlein und das Biotop Wiesermoos, machen eine Stippvisite in Prettau und wandern in leichter Hanglage im Ahrntal nach Kasern zurück.

Wir starten vom Parkplatz in Kasern (Casere). Der Ort gehört zur Fraktion Prettau. Sogleich sind wir beim Naturparkzentrum nebst Touristeninfo des Naturparks Rieserferner-Ahrn, das in einem einfachen modernen Holzbau untergebracht ist. Das Naturparkzentrum eignet sich bestens für einen einstimmenden Blick in Arbeit, Kunst und Leben der Menschen in diesem Winkel Südtirols. Man arbeitete in der Landwirtschaft und im Kupferbergbau. Das Relief in der Ausstellung verdeutlicht die Besonderheiten dieser Alpenregion zwischen zwei Bergketten, nördlich die Zillertaler Alpen und südlich die Hohen Tauern. Hinter den Bergen ist man von Österreich umringt.

Nach landschaftlich abwechslungsreichen 4km sind wir am Biotop Wiesermoos vorbeigestreift, haben unterwegs auch Murmeltiere pfeifen hören und erleben die Sonnenseite der Zillertaler Alpen mit Panorama. Man schaut zu einigen 3.000ern auf, zur Riesenfernergruppe sowie in die Hohen Tauern, in die Zillertaler Alpen ebenso. Man kann gar nicht anders. Die Waldner Alm gehört zum Bergdorf Prettau und bietet Ahrntaler Gerichte und Brettljausen. Auch könnte man von hier aus weiter hinauf zum Waldner See wandern. Der ist sehr frisch und hat Fisch.

Wir bleiben unserer Route treu und wandern durch die alpine Flora über einige Bächlein, die sich zum Holzerbach formieren, dem wir dann ins Tal folgen, wo er in den Ahrn, (auch die Ahr oder italienisch Aurino genannt) mündet. Der das Tal bildende rund 52km lange Bach hat seine Quelle unterhalb des Grenzpasses Birnlücke und bringt sein Wasser bei Bruneck in die Rienz. Wir wandern gegen seine Fließrichtung nach Prettau, einem Bergdorf und Kirchdorf. Wir schlendern am Rathaus vorbei. Der Kirchturm von St. Valentin erhebt sich auf einer Anhöhe. Die Kirche entstammt der Spätgotik (1489).

Weitere kulturelle Sehenswürdigkeit von Prettau ist das Besucherbergwerk mit Klimastollen und einem Pochwerk. Es ist von der Straße zwischen Prettau und Kasern aus zu erreichen, oder durch einen Abstecher von unserer Route auf den Gesundheitsweg. Das Landesmuseum Bergbau Südtirol hat mehrere Dependancen. In Prettau kann der St. Ignaz Stollen befahren werden. Die Blütezeit des Prettauer Kupferbergbaus liegt rund 600 Jahre zurück. Im vergangenen Jahrhundert war Prettau der drittgrößte Kupferlieferant Italiens. 1960 wurde das Bergwerk aufgegeben. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von Whgler [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons