Plaue im Ilm-Kreis liegt an der Gera (85km) und zwar dort, wo die beiden Quellflüsse Wilde Gera (fast 23km) und Zahme Gera (19km), angereichert durch den Reichenbach, sich zur Gera vereinen. Wald, Feld und Wiesen, Historie und Bäche prägen die Tour, die uns aussichtsreich nordwestlich von Plaue bis auf fast 480m bringt.
Start ist im Tal auf rund 330m am Bahnhof Plaue. Der markiert unser erstes Baudenkmal an der Runde und stammt aus dem Jahr 1879. Das privatisierte Bahnhofsgebäude wurde Studentenwohnheim. Auf dem Weg ins Zentrum kommen wir an der Todesmarschstele (1984) vorbei. Das Denkmal erinnert an die Zeit Ende des Zweiten Weltkriegs, wo SS-Männer KZ-Häftlinge aus dem Außenlager des KZ Buchenwald in Richtung Stadtilm trieben.
Wir kommen zum Postplatz, die Runde öffnet sich, wir halten uns links, biegen in die Straßen Schützenplatz und Am Vogelsteich. Zu dem kommen wir auch. Durch die Straße Schäferwiese geht’s an Kleingärten vorbei, dann über die kleinere Zahme Gera, die Ilmenauer Straße, mit der über die breitere Wilde Gera. Und dann kommen wir zur Spring von Plaue durch Linksabbiegen. An der Abbiegung können wir vielleicht hinter der Vegetation den Giebel der ehemaligen Felsenkeller-Brauerei sehen, die dem Verfall preisgegeben ist.
Der Spring von Plaue ist eine artesische Quelle, eine der größten Karstquellen Thüringens und fließt als Spring zur Gera. Die Spring besteht aus Niederschlag, Wassern der Wilden und Zahmen Gera. Diese Wasser sind zuvor versickert, im Sommer verschwinden die Bäche fast gänzlich, das Wasser fließt durch ein Hohlraumsystem, um als Spring wieder zutage zu treten. Durch Tests vermutet man einen unterirdischen See, der bisher nicht gefunden wurde.
Von diesem Naturdenkmal aus wandern wir durch die Kulturlandschaft hinauf in Richtung Plauescher Berg. Wiesen, Feld und Waldrand begleiten. Nach ca. 3,5km biegen wir nach rechts, wandern entlang Waldrand und Wiesen bis auf fast 480m, sind dort im Wald, biegen nach rechts ins Tal ab.
Steiler abwärts durch Flur wandern wir am Friedhof und dem jüdischen Friedhof vorbei und zu zwei Baudenkmälern, die sich gegenüberstehen: Sigismundkapelle und Ehrenburg. Die Sigismundkapelle geht auf das Mittelalter zurück. 1730 wurde sie auf den alten Mauern neu errichtet. Sie wurde profaniert, eine gemeinnützige Stiftung erwarb sie und hat Pläne. Die Orgel ist wieder spielbar und ein Fledermäuschen ist bereits eingezogen.
Die mittelalterliche (privat, nicht zugängliche) Ehrenburg aus dem 14. Jahrhundert erhebt sich als Höhenburg am westlichen Hang des Geratals. Erkennbar sind Kernburg, Palas, Bergfried und Ringmauer. Im Ort kommen wir über die Hauptstraße. Würden wir uns rechts halten, wäre dort das Rathaus zu sehen, mehrfach abgebrannt und wiederaufgebaut, mit Turm und Uhr.
Über die Gera kommen wir zum Postplatz. Man könnte noch einen Abstecher zur evangelischen Liebfrauenkirche machen, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und das älteste Gebäude Plaues ist. Zum Bahnhof ist es eh nicht mehr weit.
Bildnachweis: Von Aschroet [CC0] via Wikimedia Commons
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