Zum Historischen Centrum Hagen zählt auch das Wasserschloss Werdringen im Stadtteil Hagen-Vorhalle. Das Wasserschloss liegt nahe des Yachthafens am Harkortsee am Fuße des Kaisbergs (185m) und beherbergt das Hagener Museum für Ur- und Frühgeschichte. Hier versammeln sich rund 470 Millionen Jahre in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet mit altem Baumbestand. Bekannt ist die Landschaft um das Wasserschloss auch für die seltenen Tier- und Pflanzenarten der Wassergräben und die zu findenden Fossilien sowie die Libellen-Arten.
Die Ursprünge des Wasserschlosses Werdringen gehen zurück ins 13. Jahrhundert. Damals war es Lehen der Herren von Volmestein. Der Adelssitz aus mehreren festen Häusern erlitt Mitte des 15. Jahrhunderts in der Soester Fehde Beschuss und Brandschatzung, wurde dann aber als Wasserburg wieder errichtet. Über 300 Jahre nagten an der Wasserburg. Die hölzerne Zugbrücke wurde 1800 durch eine Steinbrücke ersetzt und 1857 ließ Graf Ottomar von der Recke-Volmerstein einige der alten Gebäude im neugotischen Stil zu einem Wasserschloss ausbauen.
Das Herrenhaus mit dem Stufengiebel aus dem 13. und 14. Jahrhundert blieb nahezu unverändert. Kapelle und Turm entstammen der Neugotik. Nachdem die gräflichen Herrschaften nach Schlesien umzogen, verfiel das Wasserschloss Werdringen, unterlag anderen Nutzungen und dem Verfall, bis es 1977 von der Stadt Hagen gekauft und wieder hübsch renoviert wurde – zum Glück! Denn das Wasserschloss Werdringen ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel, mit Café und im Winter lockt ein Weihnachtsmarkt.
Das Wasserschloss Werdringen birgt viel Geschichte und Geschichten, wie die des römischen Feldherrn Varus, der im 9. Jahrhundert am Kaisberg sein Lager aufgeschlagen haben soll oder auch Karl der Große, der 775 vom Kaisberg aus die benachbarte Sigiburg belagert haben soll.
Belege dafür gibt es nicht, aber es gibt hier archäologisch bedeutende Funde, wie Langschwerter aus der Bronzezeit. In unmittelbarer Nähe zum Schloss Werdringen an der bekannten Fossilienfundstelle an der Ziegeleigrube Vorhalle, einem von 77 Nationalen Geotopen in Deutschland, lässt sich tief in die Zeit vor unserer Zeit blicken. Die Ausstellung des Museums zeigt archäologische und paläontologische Fundstücke aus der Region. Darunter sind die ältesten Fossilien Westfalens, wie Pflanzen aus dem Mitteldevon, riesige Insekten und Dinos aus der Kreidezeit im Sauerland.
Des weiteren führt die Zeitreise in die Vergangenheit menschlicher Besiedelung nach der letzten Eiszeit. Die im Museum für Ur- und Frühgeschichte auf Schloss Werdringen ausgestellten Stücke sind über 11.000 Jahre alt. Darunter finden sich Steinwerkzeuge von Neandertalern gefertigt, Funde aus der Jungsteinzeit und Metallzeit sowie aus dem Mittelalter. Einige der Höhlenfunde stammen aus der Blätterhöhle in Hagen, in einem Seitental der Lenne am Weißenstein in Hagen-Holthausen.
Diese schöne Wanderung führt vom Wasserschloss Werdringen zum Harkortsee. Das Schloss Werdringen liegt in Hagen-Vorhalle in unmittelbarer Nähe...
Der Harkortsee ist einer von insgesamt sechs Stauseen im Ruhrtal. Die Staumauer, 1931 fertiggestellt, verbindet Wetter am rechten Ufer mit Hagen,...
Wetter an der Ruhr liegt im südöstlichen Ruhrgebiet an einem heimeligen Bogen der Ruhr, die hier zum Harkortsee aufgestaut ist. Hier unternehmen...