Nordwestlich an Darmstadt schließt sich Weiterstadt an. Dieser Rundwanderweg verläuft rund um die Stadtgrenze, bindet die Stadtteile Gräfenhausen, Riedbahn, Braunshardt und Schneppenhausen ein. Der Rundwanderweg entstand mit den dortigen Wanderfreunden und an jedem dieser Orte wurde eine Wandertafel platziert. Die Stadtteilrundwege verlaufen teils parallel, so dass man sie verknüpfen kann. Wir haben die Wahl, was wir in welcher Zeit anschauen wollen, möchten den Rundweg jedoch hier in Gänze anreißen.
Wir beginnen im Wald am Apfelbach zwischen Weiterstadt südlich und Mörfelden nördlich, östlich zieht die A5 ihre Bahn zwischen Frankfurt und Darmstadt. Ist der Start auf Mittag und wir folgen dem Uhrzeiger, sind wir vielleicht zum Abendbrot bei Riedbahn und Weiterstadt. Jetzt geht’s erstmal durch die Gefilde von Gräfenhausen mit dem Wald Sensfelder Tanne, dem Abbaugebiet, dem Anglerpark und dem 5ha großen Steinrodsee (Baden nicht erlaubt) nebst Camping und Autobahn. Für deren Bau wurden Kies und Sand benötigt, daraus entstand der Baggersee. Wurde das Gebiet früher noch als Müllkippe benutzt, dient es heute der Erholung für Flora, Fauna, Mensch.
Per Wixhäuser Straße geht’s über die A5 ins Gewerbegebiet Am Rotböll, durch die Felder ins kleine Naturschutzgebiet Am Kleewoog von Gräfenhausen mit Mischwald und Teich am Sensfelderweg. Der kleine See entstand auch durch Kiesabbau. Geschützt sind der Kiefern- und Eichenmischwald, Trockenbiotope, See und Ufervegetation. Hier wurde sogar der seltene Schwarzspecht gesehen.
Die Bergschneise leitet weiter durch den Wald und wir kommen nach Riedbahn, das sich zwischen Darmstadt und Weiterstadt klemmt, durch das die A5 eine Schneise zieht und wo sich Industrie angesiedelt hat. Wir streifen Riedbahns Süden, lassen die A5 hinter uns, schlagen einen Feldhaken in die Aue vom Darmbach (Landgraben). Wir kommen zum Gehaborner Hof und riechen Pferde. Dann sehen wir das Staubecken am Landgraben, das liegt schon in Griesheim.
Durch Waldschneisen geht es im Zickzack zum Naturschutzgebiet Löserbecken (8ha), klein aber fein mit Nisthöhlen und Springfrosch. In Steinwurfweite ist die JVA Weiterstadt, die größte JVA Hessens, wurde verzögert 1997 eröffnet, hat Platz für 815 Häftlinge und war vor ihrer Eröffnung 1993 bereits Ziel eines Anschlags der RAF. Von hier aus werden auch alle elektronischen Fußfesseln der Länder überwacht und hier sitzt einer der in Deutschland bekanntesten Bankräuber ein.
Wir atmen schließlich die ungesiebte Luft im Braunshardter Tännchen, vorbei am Abfallzentrum Büttelborn. Der Verdacht erhärtet sich, dass günstig und ungünstig tatsächlich nur durch eine Vorsilbe getrennt sind. Wir sind am Schlimmergraben, von Wiesen umgeben und sehen, was die Renaturierung in den letzten 20 Jahren gebracht hat. Wir nähern uns durch die Flurlandschaft Braunshardt, treffen auf die Bahn und machen Station im Schlosspark Braunshardt.
Die Mutter von Kaiser Wilhelm I., Königin Luise von Preußen, hat einen Teil ihrer Kindheit im Schloss Braunshardt verbracht. Das Rokoko-Schloss wurde 1760-1763 nach französischen Vorbildern erbaut, in der Folgezeit mehrfach ausgebaut. Die Ludwigskapelle in der Mitte der Anlage kam 1926 hinzu. Das Schloss gehört der Stadt Weiterstadt, die es zwecks Veranstaltungen vermarktet, zum Beispiel für Hochzeiten ohne Pfennigabsätze.
Im Stadtteilreigen fehlt noch Schneppenhausen an der Runde, das wir durch Feldflur streifen, dabei den Mühlbach queren und zum Ausgangsort am Apfelbach zurückkehren.
Bildnachweis: Von Shi Annan [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Das Naturschutzgebiet Kleewoog hat zwar Gräfenhausen (Gemeinde Weiterstadt) im Namen, liegt aber östlich davon, in der Gemarkung Arheilgen (Stadtteil...
Nordwestlich von Darmstadt und nördlich von Weiterstadt sowie westlich er A5 wandern wir eine recht abwechslungsreiche Runde mit Start und Ziel in...
Vom Hauptbahnhof in Darmstadt wandern wir durch die Mitte, wo sich unsere Runde am Luisenplatz öffnet, mit dem ersten Highlight des Darmstädter...