Nach Biebrich der zweitgrößte Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist Dotzheim, das 1928 eingemeindet wurde und sich von Schierstein bis hinauf zur Hohen Wurzel (618m) zieht. Der Gipfel der Hohen Wurzel liegt zwar schon in Taunusstein, aber am Südhang auf Dotzheimer Grund wird bei 608m ü. NN. der höchste Punkt im Stadtgebiet von Wiesbaden erreicht.
An der Hohen Wurzel entspringt der kleine Weilburger Bach, der sich von Norden her Dotzheim nähert und dann als Belzbach durch Dotzheim fließt und als Mosbach den Park von Schloss Biebrich passiert, bevor er in den Rhein mündet. Der Oberlauf – das Weilburger Tal – zählt zu den beliebten Wander- und Ausflugsgebieten von Wiesbaden.
Für Besucher ist Dotzheim insbesondere wegen Schloss Freudenberg interessant, das im Südwesten im Übergang nach Frauenstein liegt. Das mondäne Bauwerk wurde 1904 als repräsentative Villa in einer Parkanlage errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die US-Armee Schloss Freudenberg als Offizierskasino, bis dann später das Gebäude leer stand und langsam verfiel. Bis 1993: Da übernahm die Gesellschaft Natur & Kunst Schloss Freudenberg und begann das Gebäude zu heilen – wie man die Sanierung hier nennt.
Zentrales Element dieser Heilung war die Einrichtung eines Erfahrungsfelds der Sinne, welches mit über hundert Stationen, Instrumenten und Versuchen nach Vorbild des Pädagogen Hugo Kükelhaus bestückt ist. Was so esoterisch klingt, soll ganz praktisch dazu dienen, sich und seine Umwelt intensiver und bewusster wahrzunehmen, eben zu erfahren.
Die größte Sehenswürdigkeit ins Dotzheim hat auch was mit Er-Fahrung zu tun: Die Aartalbahn gilt nicht nur als längstes Baudenkmal in Hessen. Bis 2007 konnte man dieses Denkmal auch tatsächlich mit historischen Zügen der Nassauischen Touristik-Bahn erfahren. Doch Bauschäden und leere Kassen haben zur Einstellung des Fahrbetriebs geführt. Sehen kann man trotzdem was, und zwar im alten Bahnhof in Dotzheim. Hier wird seit 2011 die Dauerausstellung „Die Aartalbahn als Fürsten- und Bäderbahn“ im Aartalbahnmuseum präsentiert.
Etwas kleiner ist das Dotzheimer Heimatmuseum, das 1985 in den Räumen der ehemaligen Polizeidienststelle am Pfarrer-Luja-Platz eingerichtet wurde. Hier am Pfarrer-Luja-Platz findet übrigens auch immer am ersten Wochenende im September der Dotzheimer Dibbemarkt statt, auf dem Töpferwaren und Keramikerzeugnisse in einer bunten Jahrmarktatmosphäre feilgeboten werden.
Eines soll nicht unerwähnt bleiben: Dotzheim ist trotz seiner städtischen Prägung eine echte Winzergemeinde. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Weinbau dokumentiert und noch heute wird mit der Dozzemer Juddekersch in Dotzheim ein ganz eigenes Gewächs gezüchtet, gekeltert und vor allem – getrunken!
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