Das direkt am Rheinufer gelegene Schloss Biebrich war die barocke Residenz der Fürsten und Herzöge von Nassau. Hier an der Rotunde von Schloss Biebrich in Wiesbaden startet der Rheinsteig seine über 300km lange Erkundung von Rheingau, Loreley-Burgen-Land, Rhein-Westerwald und Siebengebirge. Heute ist Schloss Biebrich Sitz des hessischen Landesamts für Denkmalpflege und wird als Kulisse für Empfänge der Landesregierung genutzt.
Entlang der Rheinpromenade führt der Rheinsteig flussabwärts durch die Rheinwiesen zur Schiersteiner Riviera, dem malerischen Yachthafen von Wiesbaden. Der Rheinsteig leitet über die Bismarcksaue - eine kleine Halbinsel - zur Dyckerhoff-Brücke, die die Hafeneinfahrt überspannt.
Am Ende der Schiersteiner Riviera knickt der Rheinsteig ab und leitet am Rheingaupalais vorbei Richtung Frauenstein. Hier in Frauenstein kam einst Dichterfürst Goethe in Bedrängnis. Er weilte in Wiesbaden zur Kur und lernte eine junge Dame kennen, die er zu einer Spitztour nach Frauenstein in seine Kutsche einlud. In Frauenstein angekommen, entsprang die Dame der Kutsche, Goethe setzte nach, stolperte: Und prompt setzten ihm seine romantisch verklärten Jünger 1932 einen Gedenkstein, der an dieses Ereignis erinnerte, den Goethestein.
Gegenüber des Goethesteins, von dem man einen schönen Blick über die Weinberge auf das Rheintal hat, informiert eine Tafel des Frauensteiner Weinlehrpfades zum Thema Goethe und der Wein – und das ist ein durchaus weites Feld. Der ganz in der Nähe gelegene Hof Nürnberg, in dem sich Goethe nach seinem Stolperer an diesem 6. Juli 1815 stärkte und die schöne Aussicht bewunderte, existiert noch heute als Weingut und Ausflugslokal.
Weiter geht es über die Kuppe des Spitzen Steins (254m) – eines Felsvorsprungs aus Quarzit – zur Ruine der im 12. Jahrhundert errichteten Burg Frauenstein. 2005 wurde der Burgturm, der seit dem frühen 19. Jahrhundert leer stehenden Burg, neu errichtet. Hier beginnt ein kurzer Aufstieg durch Dickicht hinauf zum Gelände von Schloss Sommerberg. Dann geht es hinab ins Erlenbachtal. Der Sommerberghang entlang des Erlenbachtals ist mittlerweile bundesweit bekannt als Schlangenbiotop für die Äskulapnatter. Die Äskulapnatter ist mit bis zu zwei Metern Länge eine der größten Schlangenarten in Europa. Aber keine Sorge: Die Natter ist ungiftig und zieht Mäuse den Rheinsteig-Wanderern vor.
Vom Erlenbachtal aus beginnt der stete Aufstieg zum Monstranzenbaum, einen mittlerweile abgestorbenen aber nicht minder imposanten Baumriesen. Von hier geht es auf Waldwegen weiter zum Grauen Stein (339m), einem langgestreckten Quarzitriegel, der der Erosion widerstanden hat und sich als mächtiger Felsen präsentiert.
Vom Grauen Stein geht es durch einen Mischwald abwärts nach Georgenborn und bei der Marx-Hütte erreicht der Rheinsteig den Talgrund bei Schlangenbad. Hier fließt der Wallufbach, ein 14km langer Zufluss des Rheins. Er trennte im Mittelalter den eigentlichen Rheingau vom östlich gelegenen Gebiet um Wiesbaden, dem Königssondergau. Durch die saftigen Wiesen am Wallufbach kommt man ins Kurgebiet von Schlangenbad, wo die erste Rheinsteig-Etappe an der Promenade endet.
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Westlich von Wiesbaden liegt der kleine Stadtteil Frauenstein. Von dort führt uns diese abwechslungsreiche Wanderung vorbei am Forsthaus Rheinblick...
Die Erfahrung spricht: Da wo weiland Dichterfürst Goethe sich wohlfühlte, da muss es recht schön sein. Selbstverständlich war der alte Goethe...
Diese schöne Streckenwanderung von Wiesbaden in den Rheingau lässt sich ideal ohne Auto angehen, denn Start und Ziel liegen an der Rheingaubahn...