Die Umgebung der kleinen Gemeinde Visbek in Niedersachsen hat uns nicht nur geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Jahrhunderte und sogar Jahrtausende zurückreichen, sondern erzählt uns auch eine Geschichte über eine sonderbare Braut. Das Paar und seine Hochzeitsgäste begegnen uns auf dieser rund 17 Kilometer langen Tour. Obwohl sie als Wanderung ausgeschrieben ist, sind keine echten Aufstiege zu erwarten – hier darf jeder die Wanderschuhe schnüren und sich auf den Weg machen.
Wem zwischendurch der Magen knurrt, darf sich selbst auf eine großzügige Verköstigung in lauschig-historischer Atmosphäre einstellen. Schon starten wollen wir an einer „Schenke“, nämlich dem Landgasthof Engelmannsbäke. Der ist vorrangig mit dem eigenen Pkw zu erreichen, alternativ befindet sich ebenso eine Bushaltestelle in der Nähe. Einmal angekommen, kann die Zeitreise starten.
Dabei führt uns die rote Markierung Wilde Geest zu Fuß, bevor es auf die Trauzeremonie geht, erst einmal zum Heidenopfertisch. Der Ursprung der Grabanlage reicht bis in die Jungsteinzeit zurück und beherbergt tatsächlich die Gebeine einige unserer Vorfahren. Davon abgesehen scheint die Interpretation der Konstruktion als Opfertafel ebenfalls nicht abwegig.
Noch mehr Kreativität wurde allerdings bei der Erklärung von Visbeker Braut und Bräutigam an den Tag gelegt. Hinter den sogenannten Großsteingräbern soll eine komplette Hochzeitsgesellschaft stecken, die an dieser Stelle eigentlich einst eine Vermählung feiern wollte. Die „glückliche Auserwählte“ hatte darauf jedoch gar keine Lust (wahrscheinlich hatte sie niemand vorher gefragt) und wünschte sich lieber, zu Stein zu werden. Und so erstarrte sie prompt, mitsamt aller Gäste.
An diesem felsernen Fest vorbei bewegen wir uns weiter durchs Walddickicht fort, im Schatten der Aue. Schließlich gilt es südöstlich über eine Feld- und Wiesenkulisse und dann an Varnhorn vorüber ein Naturschutzgebiet zu betreten. Ehe dieses eine nähere Betrachtung lohnt, lockt indes die Bullmühle auf eine ausgiebige Stärkungspause. Als ehemaliges Gut blickt diese gleichsam auf eine reiche Geschichte zurück.
Den Bauch vollgeschlagen, ist es glücklicherweise nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt der Rundroute. Bis dorthin wandeln wir erneut gemütlich an einem Wasserlauf und dichten Baumgeflecht entlang.
Bildnachweis: Von Einsamer Schütze [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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