Hört man den Namen Winningen, denkt man sofort an Wein. Das Winzerdorf mit erstmaliger Erwähnung 865 ist eines der schönsten und beliebtesten Weindörfer an der Mosel, nicht nur für Busladungen voller Kegelclubs, die sich zum ältesten und längsten Weinfest einstellen, das vom letzten Augustwochenende volle zehn Tage dauert. Das Winninger Moselfest endet traditionell mit einem großen Feuerwerk am ersten Sonntag im September.
Ganz im Zeichen des Weins stehen natürlich nicht nur die weithin sichtbaren Weinberge sondern auch die Winninger Weinhex. Der Weinhexbrunnen ist Dreh- und Angelpunkt beim Moselfest rund um den Marktplatz. Der Weinhexbrunnen erinnert an die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert und auf dem Hexenhügel oberhalb des Ortes wurde den Opfern 1925 eine steinerne Stele als Denkmal gesetzt.
Um den Weinhexbrunnen gruppieren sich hübsche Fachwerkhäuser. In Winningen ebenfalls zu finden sind Winzerhäuser in der Denkmalzone Friedrichstraße, die aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. Ältere Zeichen der Bautätigkeit, wie die der Stadtmauer, deren Bau 1398 begonnen wurde, wurden teilweise in die Häuser Winningens integriert. Die Ringmauer entstand bis 1583. Zu sehen ist als eines von sechs Stadttoren das gut erhaltene Horntor mit einem Schlussstein von 1750.
Winningen ist eine protestantische Insel in der ansonsten meist katholischen Mosel-Eifel. Die evangelische Kirche folgte einem Vorgängerbau, der um 1200 als dreischiffige Basilika entstand. Aus dieser Zeit erhalten sind der romanische Chorturm, der südliche Nebenchor und an der Westfassade das Fächerfenster. In den nachfolgenden Jahrhunderten fanden Erweiterungen statt. Der Taufstein aus Trachit entstammt ebenfalls der romanischen Zeit.
Auffällig in Winningen ist das Wein- und Heimatmuseum in der Schulstraße. Der Bau mit den klassischen runden Bögen wurde vom Architekt Johann Claudius Lassaulx geplant und 1833-34 erbaut. Die ehemalige alte Schule zeichnet sich dadurch aus, dass ihre innere Struktur kaum Veränderungen erfahren hat. Zahlreiche Gerätschaften des Weinbaus sind zu bewundern.
Dem Winninger Ehrenbürger August Horch ist eine eigene Ausstellung gewidmet. Er war Gründer der Automobilfirma Horch, die später zu Audi (lateinisch für „horch!“) umfirmierte. August Horch wurde 1868 als Spross einer Winzer- und Schmiedefamilie in Winningen geboren.
Womit wir wieder beim Wein wären. Auf die bekannte Einzelweinlage Winninger Uhlen lässt sich nämlich ein fantastischer Blick genießen, wenn man von der 136m hohen Moseltalbrücke schaut. Die Autobahnbrücke der A 61 spannt sich zwischen Winningen und Kobern über die Mosel und verbindet den Hunsrück mit der Eifel.
Womöglich sind nistende Eulen der Namensgeber der Winninger Uhlen, ein bis zu 200m hoher Terrassenweinberg, der hervorragende Weine hervorbringt. Weitere Weinlagen der Weinhex sind Hamm, Domgarten, Brückstück und Röttgen. 2007 waren 90% des Anbaus hier Weißweinrebsorten, gepflegt von 44 Winninger Weinbaubetrieben.
Ein 1km langer Weinlehrpfad, Start Am Rosenberg, Ende Soligweg, erläutert dem interessierten Gast innerhalb von rund 45 Minuten Gehzeit wissenswertes über Rebsorten, Wein und dessen Anbau. Wer dann in einer der gemütlichen Wirtschaften rastet, um nach so viel Lehrreichem den ganz normalen Durst zu besänftigen, weiß dann um die Qualität dessen, was er sich munden lässt.
Winningen liegt im Landschaftsschutzgebiet Moselgebiet von Schweich bis Koblenz an der Untermosel. Koblenz ist nur 5km flussabwärts entfernt und Cochem 40km flussaufwärts. Winningen erreicht man auch per Flugzeug über den dortigen Flugplatz Koblenz-Winningen sowie per Schiff, denn es gibt dort einen Yachthafen und eine Anlegestelle.
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