Ungefähr auf halber Strecke zwischen Trier und Koblenz schlägt die Mosel einen ihrer markanten Bögen, den man als Zeller Hamm kennt. Zwischen Pünderich und Bullay liegen gut 500m, doch die Mosel nimmt nicht den geraden Weg, sondern mäaandert über eine Strecke von 13km, bis die Distanz überwunden ist. In diesem markanten Moselbogen liegt die Stadt Zell.
Zell hat eine malerische Altstadt am Fluss und Reste der Stadtbefestigung aus dem 13. bis 15. Jahrhundert zu bieten. Von der einstigen Stadtbefestigung haben sich nach der Zerstörung von 1689 einige Türme erhalten, wie der sechsgeschossige viereckige Bachturm, der zum Friedhofstor umgebaut wurde. Den Pulverturm erkennt man daran, dass er rund ist und über drei Geschosse geht, wobei die Schweifhaube erst nach 1689 aufgesetzt wurde.
In der Balduinstraße 41-43 findet sich der Rest eines Stadttores. Die Balduinstraße ist die Hauptgeschäftsstraße in Zell. Gleich zwei Brände 1848 und 1857 vernichteten in Zell etliche alte Bausubstanz. So kam es beim Wiederaufbau der Stadt zur Verbreiterung der Straßen. An der Moselpromenade 34 steht das ehemalige kurtrierische Burghaus. Der Bau hat drei Geschosse, massiv und aus Fachwerk und stammt aus dem Jahr 1532.
Überstanden hat die Feuersbrunst auch die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul aus dem Jahr 1786-1792. Die Kirche besteht aus einem einschiffigen Langhaus, hat einen nördlich stehenden Turm mit barocker Haube. Die Innenausstattung stammt mehrheitlich aus dem 19. Jahrhundert.
Auch ein Schloss gibt es in Zell. Schloss Zell ist ein zweiflügeliger spätgotischer Bau mit Ecktürmen, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand. Seit 1948 befindet sich in Schloss Zell ein Hotel. Benachbart ist die ehemalige Synagoge (1849) mit einem spätgotischen Portal. Die einstige Post ist in der Schlosstrasse 12 und ein dreigeschossiger expressionistischer Bau mit Krüppelwalmdach und Treppenturm aus der Zeit ab 1920.
Ein Denkmal hat Zell, nach Piesport zweitgrößter Weinbauort an der Mosel, seiner bekanntesten Weinlage gesetzt. Der 1936 auf dem Zeller Marktplatz errichtete Basaltbrunnen trägt den Namen Schwarze Katz. Zur Bezeichnung Schwarze Katz gibt es folgende Geschichte: Ein Weinhändler konnte sich nach einer Weinprobe nicht entscheiden, welches der drei verkosteten Fässer den leckersten Wein beinhaltete. Da sprang eine schwarze Katze in den Keller und setzte sich gezielt auf eines der Fässer. Dieses Fass wurde gekauft und der Rebensaft dieses Fasses entwickelte sich zum Kassenschlager. Der Schwarzen Katz gilt auch das Weinfest am letzten Juni-Wochenende.
Wandernd kann man die Zeller Schwarze Katz auf entspannten 3km erleben. Unterwegs auf dem Rundweg informieren Tafeln über den Weinbau. Das Wein- und Heimatmuseum weiß die Namensentwicklung der Zeller Schwarze Katz ebenso zu erzählen, wie die Entstehungsgeschichte von Zell mit den Kelten und Römern.
Zell ist für Wanderer auch ein Begriff wegen eines Steilpfads, der hinauf zum Collis-Turm führt. Der Collis-Klettersteig überwindet auf einem guten Kilometer rund 280 Höhenmeter. Hier werden mit Hilfe von Trittbügeln, gesichert durch Drahtseile, hohe gestufte Felswände überwunden. Der Collis-Klettersteig ist an den Moselsteig angebunden und kann natürlich auch gut mit einer örtlichen Rundwanderung nach Merl (6km) verbunden werden.
Der Collis-Turm selbst wurde 1906 aus Backstein erbaut, ist rund 8m hoch und bietet einen schönen Blick aufs Zeller Hamm und hinüber in den Kondelwald. Bei gutem Wetter wird der Collis-Turm bewirtschaftet. Das erkennt man daran, dass eine blaue Fahne gehisst ist. Aber auch ohne Wein und Häppchen gilt: „Gie roff off dat Häisje un erunner gestount, denn Zell ist von owe su schien“ (Refrain des Collis-Türmchen-Lieds).
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