Heute wird es wahrlich märchenhaft, nicht nur durch den märchenbehafteten Kneipp-Kurort Bad Tabarz im bezaubernden Lauchagrund, sondern durch die Schlösser Tenneberg mit Heimatmuseum in Waltershausen sowie Schloss Reinhardsbrunn in Friedrichroda.
Es bietet Raum für sehr viel Glauben an ein glückliches Ende, dass ein Anfang sein muss, denn bundesweit einmalig, entschied jüngst die Landesregierung Thüringen, ein Kulturgut zu enteignen, um es zu erhalten. Das Schloss Reinhardsbrunn ist massiv vom Verfall bedroht – in dem ganzen Schloss-Drama fällt auch das Wort Geldwäsche.
Eine spannende Wanderung liegt vor uns, mit Start am Caravanstellplatz, gegenüber dem TABBS Wellness- und Sparessort. Wir halten uns gen Norden, am Tabarzer Berg, und verlassen die Bebauung. Es geht zur Deysingslust, wo man ein Café und Aussicht über Tabarz antrifft.
An der Schutzhütte Futterkrippe am Kuhplatz nebst Stammtisch, biegen wir nach links ab und wandern mit Wald gen Waltershausen. Wie Perlen an einer Schnur sind hier Teiche aufgereiht. Die Burgbergstraße querend, kommen wir zum Schloss Tenneberg.
Das Schloss Tenneberg wurde urkundlich 1176 als Burg genannt. Die Spornburg lag günstig nahe einiger Handelsrouten in den Waltershäuser Vorbergen. Die Burg sollte auch das rund 5km Luftlinie entfernte Kloster Reinhardsbrunn schützen. Ein Herzog baute es zum Jagdschloss um. Es wurde Sommerresidenz, erhielt Renaissanceumbauten und im frühen 18. Jahrhundert ein barockes Gewand. Drei Barockräume sind Teil des Museums, dass sich mit Stadtgeschichte und mit der Puppenherstellung in Waltershausen befasst. Es ist ein sehr schöner Ort!
Wir wandern über den 434m hohen Burgberg, kommen im weiteren Verlauf an einer Schutzhütte beim Komstkochteich vorbei und auf den Klostermühlenweg. Der liegt am Bach Badewasser, vom Simmetsberg kommend und zur Hörsel fließend. Die Teiche am Weg heißen Hammerteich, Weidnerteich und Breterteich. Im Teichreigen geht es nach der Querung der Reinhardsbrunner Straße weiter mit dem Pulverteich und dem Scheerteich. Weitere vier Teiche umrunden den Schlosspark Reinhardsbrunn.
Wenn wir einen spazierenden Abstecher wagen, sehen wir ein Schloss an dem Zeit und Dilettantismus genagt haben. Benachbart sind der Marstall und das Kavalierhaus. Das Schloss Reinhardsbrunn wurde auf den Grundmauern des Klosters Reinhardsbrunn der Benediktiner errichtet, im 11. Jahrhundert, als Hauskloster der Landgrafen von Thüringen. Der Niedergang kam bereits 200 Jahre später. Das Schloss entstand zu Beginn des 17. Jahrhundert. Über 100 Jahre später wurde es zum neugotischen Lustschloss umgemodelt. Aktuell zeigt es sich deprimiert über seinen Zustand, der so nicht bleiben soll.
Am Weg ist das Informations- und Ausstellungszentrum für Spirituellen Tourismus - irgendwie passend für den klösterlichen Ort, der einst das spirituelle Zentrum Thüringens war. Wir schicken positive Gedanken zum Schloss, wandern durch den Klosterpark Reinhardsbrunn mit Herberge.
Wir begegnen der meterspurigen Thüringerwaldbahn, die zwischen Gotha und Bad Tabarz zockelt. An ihr ist die Marienglashöhle (Friedrichroda) einen separaten Ausflug wert. Bei der Schutzhütte am Tintenloch halten wir uns rechts und wandern nach Bad Tabarz, dessen Ortskern wir über die Friedrichrodaer Straße ansteuern und alsbald beim Wellnessbad auskommen.
Bildnachweis: Von Michael Sander [GFDL] via Wikimedia Commons
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